Nelkenschwindling 2021

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ohkw
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Re: Nelkenschwindling 2021

Beitrag von ohkw » Mittwoch, 22. Juni 2022 08:22

Das langsame Wachstum auf dem doch recht reichhaltigen Agarmedium lässt zumindest darauf schließen dass es sich nicht um Schimmelwachstum handelt.

Den neuen Agar mag er aber definitiv lieber. Da ist jetzt nach 24h unter der Lupe schon deutliches Myzelwachstum über die Impfstelle zu sehen.
Bin gespannt wann ich gutes Impfmaterial für erste Wachstumsversuche auf dem angedachten Substrat habe. Will es zuerst mal mit dem Flachs Streu versuchen den ich noch daheim hab, vor allem weils bequemer ist als Gras zu sammeln und zu trocken :mrgreen:
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mariapilz
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Re: Nelkenschwindling 2021

Beitrag von mariapilz » Freitag, 24. Juni 2022 00:55

ok. bequeme Phasen hab ich auch... aber etwas Heu aufzustellen ist nicht kompliziert.... gut.... bin auch gespannt :wink:
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Re: Nelkenschwindling 2021

Beitrag von ohkw » Sonntag, 10. Juli 2022 17:47

Heute mal 1L Kulturen mit Streusubstrat angeimpft. Auf Agar hab ich nach wie vor sehr langsames Wachstum. Bin etwas irritiert da ich zwei verscheiden aussehende Myzelien hab. 3 Klone haben funktioniert. 2 Sind rein weiß und etwas flauschiger, 1 wächst eher flach und wird von innen nach außen braun. Wär natürlich gut zu wissen was das richtige ist...
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ohkw
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Re: Nelkenschwindling 2021

Beitrag von ohkw » Montag, 10. Oktober 2022 16:41

Keine Ahnung ob das Thema noch wer mitverfolgt. Ich habe jetzt schon zig Ansätze auf künstlichen Nährböden mit verschiedensten Zusätzen durch. Leider nach wie vor kein zufriedenstellendes Wachstum auf Agar.
Auf sterilem Flachssubstrat gab es irgendwann nach wochenlanger langsamer Anwachsphase dann letztendlich halbwegs gutes radiales Wachstum von ca. 3mm/d. Ich habe nach wie vor keine Idee was die Ursache dieser extrem langen Anwachsphasen sein könnten.
Welche radialen Wachstumsraten habt ihr denn auf Agar oder Substraten beobachten können?
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malda
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Re: Nelkenschwindling 2021

Beitrag von malda » Montag, 10. Oktober 2022 21:56

Klone sind bei mir so gut wie gar nicht auf Agar gewachsen, wohl aber die Kultur aus Sporen und die wuchs richtig gut und schnell, wobei ich dir keine mm/d Angabe machen kann. Die Sporenkultur wächst nicht nur auf Agar-Medien (egal welche) gut sondern auch auf ziemlich allen Pferdemist Substraten, die ich getestet hab. Zum Fruchten hab ich ihn aber leider nicht bekommen.
Bei Carsten wuchsen auch die Klone gut auf Agar.
VG
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Re: Nelkenschwindling 2021

Beitrag von ohkw » Dienstag, 11. Oktober 2022 09:41

Ja, dass er gerne in den Agar reinwächst beobachte ich auch. Hab aus zwei Klonen rein weißes wattiges Myzel rausbekommen. Aus einem Klon und zwei sporen Ansätzen welches das flacher und schütterer wächst und sich bräunlich verfärbt. Alle Varianten wachsen ähnlich langsam und riechen nach Nelkenschwindling, soweit ich das beurteilen kann. Ich arbeite eigentlich nur mit den rein weißen Klonen.
Dass sich das Wachstum irgendwann beschleunigt beobachte ich auch, aber bis dahin ist es elend.

Hier zwei Bilder von nem Ansatz mit verschiedenen C-Quellen(Trehalose, Sucrose, Trehalose-Inositol, Dextrin) jeweils 10g/l bzw. 5+5
Agar mit Hefeextrakt 3g/l, Humin/fulvosäure 3g/l, Harnstoff 1g/l, Kaliummonophosphat 1g/l, Magnesiumsulfat 0,5g/l, Ascorbinsäure 0,5g/l

Nach Beimpfung (die Platten links sind ältere Ansätze):
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Nach 1 Woche:
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Dazu hab ich noch eine voll durchwachsene 1L Kultur die ich versuche zum Fruchten zu bringen, die sieht eigentlich sehr gesund aus und ist bisher scheinbar auch sehr schimmelresistent. Bei anderen Pilzen waren Kulturen die langsam wuchsen, bzw auf suboptimalen Substraten immer anfällig für Schimmel in nicht steriler Umgebung. Das scheint hier nicht der Fall zu sein.
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Re: Nelkenschwindling 2021

Beitrag von ohkw » Dienstag, 11. Oktober 2022 17:04

Hab jetzt mal Kompostextrakt Agar in 4 Varianten hergestellt. Mal schaun ob das nen Unterschied bringt.
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Re: Nelkenschwindling 2021

Beitrag von malda » Dienstag, 11. Oktober 2022 19:20

Wie gedenkst du denn deine 1 l Kultur zum Fruchten zu bringen?
Ich hab vom Nelkenschwindling auch noch 1 Glas durchwachsenen Wiesenboden da, bin aber etwas ratlos was ich damit mache. Bisherige Versuche mit unterschiedlichen Substraten, die durchaus ordentlich durchwachsen waren (humit als auch ohne Casing) haben nichts bewirkt... :?
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Re: Nelkenschwindling 2021

Beitrag von ohkw » Dienstag, 11. Oktober 2022 20:27

Naja, die "Aufschicht"-Methode hat nicht den gewünschten Erfolg gebracht. Das sollte bei Hexenring bildenden Pilzen eigentlich funktionieren. Deshalb war Versuch zwei die Injektionssppritzen-Methode bei dem ich in nem Raster alle cm eine Lösung mit ein paar Wuchsstoffen injiziert habe... Interessanterweise wachsen die Löcher wieder zu... hatte ich so auch noch nicht.
Ich bin aber recht sicher dass es einfach die ausreichende Verfügbarkeit der richtigen Nährstoffe ist, welche zur Fruchtung führt. Nachdem das Wachstum auf dem Substrat nicht ideal war, schätze ich die Chance auf Fruchtbildung eher gering ein.

Die Literatur zur Fruchtbildung beim Nelkenschwindling ist leider nicht besonders hilfreich.
Das Zitat: Chang & Hayes "THE BIOLOGY AND CULTIVATION OF EDIBLE MUSHROOMS". dass das auf Mist gelungen ist war scheinbar ein falsches Zitat.
Hab in ner Arbeit von Gramss was gefunden, dass zumindest Primoridienbildung in Sterilkultur auf Komposterde die mit Stärke versetzt war gelungen ist... aber das war schon alles. Da wird auch irgendwas von Aktivkohle geschrieben, die es dafür braucht aber irgendwie ergibt sich daraus kein Sinn für mich.
https://www.zobodat.at/pdf/Z-Mykologie_ ... 1-0231.pdf
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Re: Nelkenschwindling 2021

Beitrag von ohkw » Mittwoch, 12. Oktober 2022 08:40

Irgendwas kommt da ..
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Re: Nelkenschwindling 2021

Beitrag von malda » Mittwoch, 12. Oktober 2022 19:58

ohkw hat geschrieben: Dienstag, 11. Oktober 2022 20:27 Naja, die "Aufschicht"-Methode hat nicht den gewünschten Erfolg gebracht.
Was ist denn die "Aufschichtmethode" :?: Eine Deckerde?
ohkw hat geschrieben: Dienstag, 11. Oktober 2022 20:27Ich bin aber recht sicher dass es einfach die ausreichende Verfügbarkeit der richtigen Nährstoffe ist, welche zur Fruchtung führt.
Könnte sein, ich bin aber skeptisch :roll: ... bei manchen Pilzen mag das zutreffen, bei anderen reicht das nicht, da kannst du auch bei optimalem Substrat warten bis du schwarz wirst, wenn du an den Umwelt Parametern nichts änderst - davon hat mich das Stockschwämmchen überzeugt.
Die Veröffentlichung von Grams ist ganz spannend - der war wirklich irre aktiv! Ich kann mir das mit der Aktivkohle auch nicht ganz vorstellen. Ich vermute Mal Aktivkohle im Casing?
ohkw hat geschrieben: Mittwoch, 12. Oktober 2022 08:40 Irgendwas kommt da ..
Oha! Da bin ich aber mal gespannt ... sollte es wirklich ausreichen die Kultur einfach machen zu lassen? Ist das ein Ansatz von oben (10.07.), steril? Wie lange ist das Substrat schon durchwachsen, sprich wie lange "reift" es schon? Und "Last but not Least" sind die Löcher bedingt durch das Einspritzen der "Wuchsstoffe"? Bin echt gespannt ob du ihn geknackt hast!
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Re: Nelkenschwindling 2021

Beitrag von ohkw » Mittwoch, 12. Oktober 2022 20:21

Ja, da kommt wohl ein kleines Pilzchen... Mal sehen ob er sich entwickelt. Aber immerhin zeigt das, dass keine Aktivkohle notwendig ist und auch kein lebendes Gras.... nicht mal Erde.
Ist ein Sterilansatz den ich im Juli beimpft habe, der zuerst über Wochen sehr langsam wuchs und dann irgendwann Fahrt aufnahm und schließlich doch durchgewachsen ist. Beimpft 10.07 - in der Fruchtbox seit 11.09
Die Aufschichtmethode ist, wie der Name sagt, einfach nochmal eine dünne Schicht Substrat draufzupacken und durchwachsen zu lassen. In diesem Fall war das einfach Flachsstreu den ich in der Mikrowelle ein paar Minuten abgekocht hab (nass).
Die Löcher sind vom Injizieren, die sind so dunkel weil da unter anderem Humin/Fulvosäure drin war.
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Re: Nelkenschwindling 2021

Beitrag von ohkw » Donnerstag, 13. Oktober 2022 16:11

Ist ein kleiner aber funktioneller Fruchtkröper nur halt leider verkehrt herum ...
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Da kommen noch ein paar aber die kommen interessanterweise von UNTER dem Myzel heraus.
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Re: Nelkenschwindling 2021

Beitrag von malda » Donnerstag, 13. Oktober 2022 18:50

Ei Glückwunsch :D - das sind wirklich Pilze! Der erste Nelkenschwindling in Kultur :!: :!: :!:
Sehr schön. Bin zwar irritiert das der "so einfach" bei dir ging, aber vielleicht hast du irgendwas gemacht (vielleicht auch unbewusst) was der Nelkenschwindling richtig mag - oder waren es deine Wuchsstoffe? Wer weiß... aber zum satt werden ist das noch nichts :wink: .... Ich hab jetzt meine Kultur mal gut gegossen vielleicht tut sich da ja auch noch was.
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Re: Nelkenschwindling 2021

Beitrag von ohkw » Donnerstag, 13. Oktober 2022 20:06

Danke! :D
Aber du hast recht, der muss noch mal gut doppelt so schnell durchwachsen und ordenltich normalgroße Fruchtkörper produzieren damit das irgendwie Sinn macht den zu kultivieren. Aber die Machbarkeit ist schon mal bewiesen. Kein Mycorrhiza!
Ich berichte mal weiter. Ich hab jetzt leider keine Ahnung ob das "Aufschichten" die Fruchtung angeregt hat oder das Löchern.
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