Pilze sammeln 2022/23

Hier gibts Infos über unsere "Freunde" aus dem Wald und Berichte über unsere Funde.

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Tom02
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Re: Pilze sammeln 2022/23

Beitrag von Tom02 » Samstag, 11. Februar 2023 19:42

Eine Gruppe Schwefelköpfe auf Laubholz, somit kann es schonmal leider nicht der gern gesehen rauchblättrige Schwefelkopf (Hypholoma capnoides) sein, eine Art welche nur auf Nadelholz vorkommen würde.
Hier haben wir es folglich mit einem seinem Verwechslungspartner zu tun, die Ziegelroten Huttöne und recht kräftigen Fruchtkörper entlarven diese Exemplare schnell als Ziegelrote Schwefelköpfe (Hypholoma sublateritium).
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Auf einem alten, bemoosten Buchenstubben drängen sich mehrere Büschel aus dem Holz hervor.
Auf einem alten, bemoosten Buchenstubben drängen sich mehrere Büschel aus dem Holz hervor.
Hier sind schön die ebenfalls Grauen Lamellen des Ziegelroten Schwefelkopfes zu sehen, sie sind somit kein Alleinstellungsmerkmal der Rauchblättrigen um ihn von anderen Schwefelköpfen abzugrenzen!
Hier sind schön die ebenfalls Grauen Lamellen des Ziegelroten Schwefelkopfes zu sehen, sie sind somit kein Alleinstellungsmerkmal der Rauchblättrigen um ihn von anderen Schwefelköpfen abzugrenzen!
Zur Einstufung finden sich allerlei Informationen, im Deutschsprachigen Raum gilt diese Art als ungenießbar bzw. giftverdächtig. In den USA (=Brick Cap) oder Japan wird er verzehrt, vielleicht wird dort aber auch ein verträglicher Strain Kultiviert, ähnlich wie es bei dem Schleimigen Buchenschüppling (Pholiota adiposa) = Chestnut Mushroom wohl der Fall ist, Eine Art die hierzulande aufgrund ihrer Bitterkeit als ungenießbar gilt. Der Chestnut aus der Kultur soll jedenfalls hervorragend schmecken - habe ich mir sagen lassen.<br />Jegliche Versuche mit solchen Pilzen (vor allem Wildfunden) geschehen natürlich wie immer auf eigene Gefahr, vom Verzehr Ziegelroter Schwefelköpfe ist abzuraten.
Zur Einstufung finden sich allerlei Informationen, im Deutschsprachigen Raum gilt diese Art als ungenießbar bzw. giftverdächtig. In den USA (=Brick Cap) oder Japan wird er verzehrt, vielleicht wird dort aber auch ein verträglicher Strain Kultiviert, ähnlich wie es bei dem Schleimigen Buchenschüppling (Pholiota adiposa) = Chestnut Mushroom wohl der Fall ist, Eine Art die hierzulande aufgrund ihrer Bitterkeit als ungenießbar gilt. Der Chestnut aus der Kultur soll jedenfalls hervorragend schmecken - habe ich mir sagen lassen.
Jegliche Versuche mit solchen Pilzen (vor allem Wildfunden) geschehen natürlich wie immer auf eigene Gefahr, vom Verzehr Ziegelroter Schwefelköpfe ist abzuraten.
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Re: Pilze sammeln 2022

Beitrag von Tom02 » Mittwoch, 15. Februar 2023 11:45

Weiter geht's mit einem der schönsten Pilze, den man momentan finden kann: Kelchbecherlinge (Sarcoscypha spec.). Die Bilder hat mir mein Vater zukommen lassen, die Tage muss ich also auch nochmal dort vorbeischauen.
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Einige Gruppen kleiner Fruchtkörper verstecken sich im Laub.
Einige Gruppen kleiner Fruchtkörper verstecken sich im Laub.
Hier einige größere Exemplare.
Hier einige größere Exemplare.
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Re: Pilze sammeln 2022

Beitrag von Tom02 » Dienstag, 21. Februar 2023 20:25

Das hat sich mal wieder gelohnt, die Kelchbecherlinge kommen dieses Jahr wieder wunderbar, leider ist die Stelle an einem steilen Hang auf Schiefer die Exemplare weiter oben - welche natürlich die schönsten waren - blieben unerreichbar zum Fotografieren, mit dem Fernglas konnte man sie dennoch gut betrachten.
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Zu allererst mein klonversuch - das war eine Fummellei aus diesen dünnwandigen Fruchtkörpern was halbwegs gescheites herauszubekommen.
Zu allererst mein klonversuch - das war eine Fummellei aus diesen dünnwandigen Fruchtkörpern was halbwegs gescheites herauszubekommen.
Hier mal ein kleines Körbchen (nicht größer als eine Hand) mit Kelchbecherlingen, hier sei nochmal auf die Seltenheit hingewiesen, regional (kleinräumiger) sieht das natürlich ggf. wieder anders aus. Jedenfalls stellt es kein Problem dar eine kleine Menge aus großen Beständen für Speisezwecke oder Zucht zu entnehmen, außerdem verteilt man die Sporen noch beim spazieren durch den Wald sofern man in einem luftdurchlässigen Korb samnelt.
Hier mal ein kleines Körbchen (nicht größer als eine Hand) mit Kelchbecherlingen, hier sei nochmal auf die Seltenheit hingewiesen, regional (kleinräumiger) sieht das natürlich ggf. wieder anders aus. Jedenfalls stellt es kein Problem dar eine kleine Menge aus großen Beständen für Speisezwecke oder Zucht zu entnehmen, außerdem verteilt man die Sporen noch beim spazieren durch den Wald sofern man in einem luftdurchlässigen Korb samnelt.
Ein extra schönes Exemplar, über Tonschiefer, ein ungewöhnlicher Standort, da er kalkhaltige Böden benötigt. Hier bringt der Löss allerdings den nötigen Kalk in den Boden.
Ein extra schönes Exemplar, über Tonschiefer, ein ungewöhnlicher Standort, da er kalkhaltige Böden benötigt. Hier bringt der Löss allerdings den nötigen Kalk in den Boden.
Eine weitere Gruppe auf einem vergrabenen Ästchen. Diese Gattung finden wir in Schlucht-/ und Auenwäldern mit nicht zu viel Vegetation und dem passenden Totholz. Begleitvegetation waren an dieser Stelle die Stinkende Nieswurz und der Hirschzungenfarn in der Krautschicht.
Eine weitere Gruppe auf einem vergrabenen Ästchen. Diese Gattung finden wir in Schlucht-/ und Auenwäldern mit nicht zu viel Vegetation und dem passenden Totholz. Begleitvegetation waren an dieser Stelle die Stinkende Nieswurz und der Hirschzungenfarn in der Krautschicht.
Den Beobachtungen hat die Stelle on diesem Gebiet momentan das Maximum seiner Ausbreitung erreicht, zumindest an dem einen Hangabschnitt - die Jahre Vorher hat sie sich in der Größe verdoppelt.
Den Beobachtungen hat die Stelle on diesem Gebiet momentan das Maximum seiner Ausbreitung erreicht, zumindest an dem einen Hangabschnitt - die Jahre Vorher hat sie sich in der Größe verdoppelt.
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Re: Pilze sammeln 2022

Beitrag von Tom02 » Dienstag, 21. Februar 2023 20:45

Die restlichen Funde vom Wochenende, jedoch muss man momentan gut suchen um noch recht ansehnliche Exemplare vieler Arten zu finden, einiges ist jetzt auch schon wieder am vergehen.
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Der Goldgelbe Zitterling (Tremella mesenterica), ein Speisepilz, den man wie das Judasohr verwenden kann.
Der Goldgelbe Zitterling (Tremella mesenterica), ein Speisepilz, den man wie das Judasohr verwenden kann.
Der Zimtfarbene Weichporling (Hapalopilus nidulans) - hier recht typisch zimtbraun ausgefärbt, das ganze verändert sich mitunter wenn der Pilz trockner wird - er verblasst mitunter ins gelblichbräunliche. Er ist zwar potenziell tödlich giftig (-&gt; Polyporsäure Syndrom) aber eigentlich unverwechselbar, es soll aber schon dazu gekommen sein, dass er mit Schwefelporling oder Ochsenzunge verwechselt wurde. Trotzdem lässt sich dieser Pilz verwenden, nämlich zum färben.
Der Zimtfarbene Weichporling (Hapalopilus nidulans) - hier recht typisch zimtbraun ausgefärbt, das ganze verändert sich mitunter wenn der Pilz trockner wird - er verblasst mitunter ins gelblichbräunliche. Er ist zwar potenziell tödlich giftig (-> Polyporsäure Syndrom) aber eigentlich unverwechselbar, es soll aber schon dazu gekommen sein, dass er mit Schwefelporling oder Ochsenzunge verwechselt wurde. Trotzdem lässt sich dieser Pilz verwenden, nämlich zum färben.
Der Zimtfarbene Weichporling von oben.
Der Zimtfarbene Weichporling von oben.
In Fichtenwäldern ist momentan der Fichtenzapfenrübling (Strobilurus esculentus) zu finden, das Sammeln ist allerdings recht mühsam jedoch trotzdem immer schön.
In Fichtenwäldern ist momentan der Fichtenzapfenrübling (Strobilurus esculentus) zu finden, das Sammeln ist allerdings recht mühsam jedoch trotzdem immer schön.
Judasohren (Auricularia auricula-judae) gibt es momentan noch recht zahlreich an Holunder zu finden, teils sind die Fruchtkörper schon etwas angetrocknet, das stellt jedoch kein Problem dar. Den Fruchtkörper stört es nicht, denn dieser Wächst nach erneuter Feuchtigkeitszufur weiter, deswegen können wir problemlos solche Fruchtkörper sammeln.
Judasohren (Auricularia auricula-judae) gibt es momentan noch recht zahlreich an Holunder zu finden, teils sind die Fruchtkörper schon etwas angetrocknet, das stellt jedoch kein Problem dar. Den Fruchtkörper stört es nicht, denn dieser Wächst nach erneuter Feuchtigkeitszufur weiter, deswegen können wir problemlos solche Fruchtkörper sammeln.
Der nächste Fund ist kein Wildfund von mir, diesen Glänzenden Lackporling (Ganoderma lucidum) haben 2 Freunde von mir gefunden und mir zum Züchten zukommen lassen. Ein sehr bemerkenswerter Fund, der mir bis jetzt noch nicht gelungen ist.
Der nächste Fund ist kein Wildfund von mir, diesen Glänzenden Lackporling (Ganoderma lucidum) haben 2 Freunde von mir gefunden und mir zum Züchten zukommen lassen. Ein sehr bemerkenswerter Fund, der mir bis jetzt noch nicht gelungen ist.
Die letzten Samtfußrüblinge (Flammulina velutipes) gibt es auch noch zu finden.
Die letzten Samtfußrüblinge (Flammulina velutipes) gibt es auch noch zu finden.
Und herrliche Austernseitlinge (Pleurotus ostreatus), auch wenn wir sie den Winter über sehr oft hatten ein immer noch gern gesehener Fund, vor allem bei der Qualität.
Und herrliche Austernseitlinge (Pleurotus ostreatus), auch wenn wir sie den Winter über sehr oft hatten ein immer noch gern gesehener Fund, vor allem bei der Qualität.
Schichtpilze, hier der Striegelige Schichtpilz (Stereum hirsutum) halten momentan auch noch als Blickfang und Fotomotiv her.
Schichtpilze, hier der Striegelige Schichtpilz (Stereum hirsutum) halten momentan auch noch als Blickfang und Fotomotiv her.
Zu guter letzt Schmetterlingstrameten (Trametes versicolor), ein Vitalpilz den wir gerne zu Pulver verarbeiten, momentan gibt es noch gute Exemplare zu finden aber deren Zeit neigt sich so langsam dem Ende, wer also noch seinem Vorrat auffüllen möchte sollte jetzt schauen gehen.
Zu guter letzt Schmetterlingstrameten (Trametes versicolor), ein Vitalpilz den wir gerne zu Pulver verarbeiten, momentan gibt es noch gute Exemplare zu finden aber deren Zeit neigt sich so langsam dem Ende, wer also noch seinem Vorrat auffüllen möchte sollte jetzt schauen gehen.
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Re: Pilze sammeln 2022/23

Beitrag von Mycelio » Samstag, 04. März 2023 17:00

Danke für die schönen Fotos, Tom.
Ich staune immer wieder aufs Neue, wie viele Arten du findest.
Nach den FiZaRüs muss ich auch mal suchen. Wenn ich hier irgendwo Fichten finde...
Grüße, Carsten
Tom02
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Re: Pilze sammeln 2022/23

Beitrag von Tom02 » Montag, 06. März 2023 00:14

Hier nochmal ein paar weitere Arten, jedoch bleibt es momentan noch recht eintönig:
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Die Bucheckerfruchtschalen-Holzkeule (Xylaria carpophila) - einer der momentan wohl häufigsten Pilze in Buchenwäldern, allerdings versteckt unter der Laubstreu auf angerotteten Bucheckerfruchtschalen.
Die Bucheckerfruchtschalen-Holzkeule (Xylaria carpophila) - einer der momentan wohl häufigsten Pilze in Buchenwäldern, allerdings versteckt unter der Laubstreu auf angerotteten Bucheckerfruchtschalen.
Ein älterer Schwarzborstling (Pseudoplectania spec.)
Ein älterer Schwarzborstling (Pseudoplectania spec.)
Alte Fruchtkörper (aus dem Vorjahr) des Gestreiften Teuerlings (Cyathus striatus).
Alte Fruchtkörper (aus dem Vorjahr) des Gestreiften Teuerlings (Cyathus striatus).
Wunderschön aber leider ebenfalls ungenießbar sind die Winter-Stielporlinge (Lentinus brumalis).
Wunderschön aber leider ebenfalls ungenießbar sind die Winter-Stielporlinge (Lentinus brumalis).
Zaunblättlinge (Gloeophyllum sepiarium) typisch auf Nadelholz, er bevorzugt sonnige, trockne Standorte.
Zaunblättlinge (Gloeophyllum sepiarium) typisch auf Nadelholz, er bevorzugt sonnige, trockne Standorte.
Zu guter letzt eine Borstenscheibe (Hymenochaete spec.)
Zu guter letzt eine Borstenscheibe (Hymenochaete spec.)
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Re: Pilze sammeln 2022/23

Beitrag von Tom02 » Montag, 06. März 2023 02:04

Mycelio hat geschrieben: Samstag, 04. März 2023 17:00 Danke für die schönen Fotos, Tom.
Ich staune immer wieder aufs Neue, wie viele Arten du findest.
Nach den FiZaRüs muss ich auch mal suchen. Wenn ich hier irgendwo Fichten finde...
Grüße, Carsten
Dann viel Glück, mit den Fichtenzapfenrüblingen habe ich bis jetzt auch noch nicht die größten Erfolge gehabt, zwar immer viel gefunden aber dass die mal so richtig massenhaft auftreten und der gesamnte Waldboden übersäht ist, das gab's hier leider noch nicht. Ist eine sehr mühsame sammeltei aber mir macht es immer wieder Spaß.Due besten Funde gabe ich meist in etwas jüngeren Fichtenwäldern gemacht (natürlich nicht ganz junge aber zu alt sollten die Wälder auch nicht sein).
Grüße Tom
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Re: Pilze sammeln 2022/23

Beitrag von Tom02 » Dienstag, 07. März 2023 22:23

Heute war ich mal kurz nach den Fichtenzapfenrüblingen (Strobilurus esculentus) schauen, musste aber feststellen, dass es in diesen Waldgebiet in den letzten Wochen zu kalt war (Eis, Schnee, ... .). In den nächsten Wochen sollte es etwas wärmer werden und auch Regen ist einiges gemeldet, dann sollte es sich bestimmt mal so richtig lohnen.
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Hier sind die typisch weißen Lamellen sowie der erst weißliche Stiel, welcher im Alter von der Stielbasis bis zur Stielspitze gelblich wird.
Hier sind die typisch weißen Lamellen sowie der erst weißliche Stiel, welcher im Alter von der Stielbasis bis zur Stielspitze gelblich wird.
Im Gegensatz zum ungenießbaren Fichtenzapfenhelmling (Mycena strobilicola) von dem es heute keine Exemplare zu finden gab niemals mit Chlorgeruch.
Im Gegensatz zum ungenießbaren Fichtenzapfenhelmling (Mycena strobilicola) von dem es heute keine Exemplare zu finden gab niemals mit Chlorgeruch.
Außerdem sollte man in reinen Fichtenbeständen suchen, um den identisch aussehenden Kiefernzapfenrübling (Strobilurus tenacellus) von dem es eine ungenießbare, bittere Form gibt zu vermeiden.
Außerdem sollte man in reinen Fichtenbeständen suchen, um den identisch aussehenden Kiefernzapfenrübling (Strobilurus tenacellus) von dem es eine ungenießbare, bittere Form gibt zu vermeiden.
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Re: Pilze sammeln 2022/23

Beitrag von Tom02 » Freitag, 10. März 2023 20:26

Die letzten Tage hat es nochmal gut geregnet, das sollte für einige tolle Funde in den kommenden Wochen eine gute Voraussetzung sein, aber auch momentan lässt sich einiges finden:
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Die Judasohren (Auricularia auricula-judae), welche vor kurzer Zeit noch vertrocknet am Holunder hingen haben sich nun wieder gut mit Wasser vollgesogen um weiter zu wachsen.
Die Judasohren (Auricularia auricula-judae), welche vor kurzer Zeit noch vertrocknet am Holunder hingen haben sich nun wieder gut mit Wasser vollgesogen um weiter zu wachsen.
Zwei herrliche Kelchbecherlinge (Sarcoscypha spec.), sie bevorzugen basenreiche/ kalkhaltige Standorte.
Zwei herrliche Kelchbecherlinge (Sarcoscypha spec.), sie bevorzugen basenreiche/ kalkhaltige Standorte.
Manchmal in großen Beständen anzutreffen, dieser hier war leider nur sehr klein.
Manchmal in großen Beständen anzutreffen, dieser hier war leider nur sehr klein.
Der Goldgelbe Zitterling (Tremella mesenterica) ist auch noch zu finden, ein essbaren, wie das Judasohr zu verwendeter Pilz und ein willkommener Farbtupfer im Sammelkorb.
Der Goldgelbe Zitterling (Tremella mesenterica) ist auch noch zu finden, ein essbaren, wie das Judasohr zu verwendeter Pilz und ein willkommener Farbtupfer im Sammelkorb.
Geweihförminge Holzkeulen (Xylaria hypoxylon), hier noch mit den weißen Konidiosporen.
Geweihförminge Holzkeulen (Xylaria hypoxylon), hier noch mit den weißen Konidiosporen.
Die letzten Austernseitlinge, wobei das dachte ich schon bei dem vorgegangen Post, der Stamm möchte aber einfach nicht aufgeben.
Die letzten Austernseitlinge, wobei das dachte ich schon bei dem vorgegangen Post, der Stamm möchte aber einfach nicht aufgeben.
Zu guter letzt ein sehr schöner und besonderer Fund für mich, einer der Grünspanbecherlinge (Chlorociboria spec.) beziehungsweise das von ihm besiedelte Holz, leider ohne Fruchtkörper. Aufgrund des Farbstoffs Xylindein weist dieses eine bläulich grünliche Färbung auf, deswegen wird hier von einer &quot;Grünfäule&quot; gesprochen, jedoch handelt es sich lediglich um eine Weißfäule. Wegen des Farbstoffs sehen diese Hölzchen eben so herrlich aus.<br />Kleinsporiger (Chlorociboria aeruginascens) und Großsporiger Grünspanbecherling (Chlorociboria aeruginosa) sind nur mikroskopisch zu trennen.
Zu guter letzt ein sehr schöner und besonderer Fund für mich, einer der Grünspanbecherlinge (Chlorociboria spec.) beziehungsweise das von ihm besiedelte Holz, leider ohne Fruchtkörper. Aufgrund des Farbstoffs Xylindein weist dieses eine bläulich grünliche Färbung auf, deswegen wird hier von einer "Grünfäule" gesprochen, jedoch handelt es sich lediglich um eine Weißfäule. Wegen des Farbstoffs sehen diese Hölzchen eben so herrlich aus.
Kleinsporiger (Chlorociboria aeruginascens) und Großsporiger Grünspanbecherling (Chlorociboria aeruginosa) sind nur mikroskopisch zu trennen.
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Re: Pilze sammeln 2022/23

Beitrag von mariapilz » Sonntag, 12. März 2023 11:04

Super Fotos!
Die Bestimmung und auch noch Erklärung dazu.
Sehr lehrreich. Danke :!:
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Re: Pilze sammeln 2022/23

Beitrag von Tom02 » Dienstag, 14. März 2023 21:41

Die Morchelsaison steht vor der Türe, nur sollte man sich nicht ausschließlich auf diese teils schwer zu findenden Arten fokussieren - bei der Suche nach potentiellen Morchelstellen lässt sich so gut wie immer noch der ein oder andere gute Fund machen .
Diese momentan regelmäßigen Niederschläge kommen nämlich nicht nur den Morcheln zugute, sondern gefallen auch dem Ganzjahrespilz Judasohr (Auricularia auricula-judae).
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Typisch finden wir diesen ohrenförmigen, rotbraunen Pilz an Holunder, meist abgestorbene oder geschwächte Exemplare.
Typisch finden wir diesen ohrenförmigen, rotbraunen Pilz an Holunder, meist abgestorbene oder geschwächte Exemplare.
Dieser oberseites so schön samtig aussehende Pilz benötigt viel Feuchtigkeit, Standorte an denen die Fruchtkörper häufiger austrocknen und damit einen Wachstummsstopp einlegen müssen bremsen das Wachstum der Fruchtkörper.
Dieser oberseites so schön samtig aussehende Pilz benötigt viel Feuchtigkeit, Standorte an denen die Fruchtkörper häufiger austrocknen und damit einen Wachstummsstopp einlegen müssen bremsen das Wachstum der Fruchtkörper.
Lohnenswert sind also Holunder an Stellen wo sich die Feuchtigkeit gut hält, gerne Auenwälder, dichte Gebüsche oder bodennahe und noch besser auf dem Boden aufliegende Äste.
Lohnenswert sind also Holunder an Stellen wo sich die Feuchtigkeit gut hält, gerne Auenwälder, dichte Gebüsche oder bodennahe und noch besser auf dem Boden aufliegende Äste.
Aber nicht nur auf Holunder wächst das Judasohr, diese hier gedeihen prächtig auf einem abgestorbenen Ahorn und auch an anderen Laubgehölzen wie Buche konnte ich schon fündig werden. Allerdings ist so etwas sehr selten und die suche speziell an Holunder am lohnenswertesten.
Aber nicht nur auf Holunder wächst das Judasohr, diese hier gedeihen prächtig auf einem abgestorbenen Ahorn und auch an anderen Laubgehölzen wie Buche konnte ich schon fündig werden. Allerdings ist so etwas sehr selten und die suche speziell an Holunder am lohnenswertesten.
Hier Exemplare an einem ungünstigeren Standort - durch diese dünne Hecke zieht der Wind und so trocknen die Fruchtkörper rasch.
Hier Exemplare an einem ungünstigeren Standort - durch diese dünne Hecke zieht der Wind und so trocknen die Fruchtkörper rasch.
Da verschlägt es mich doch wieder ins Unterholz.
Da verschlägt es mich doch wieder ins Unterholz.
Wunderschöne Exemplare
Wunderschöne Exemplare
Und hier mal eine sehr ertragreiche Stelle, da macht das Sammeln Spaß.
Und hier mal eine sehr ertragreiche Stelle, da macht das Sammeln Spaß.
Tom02
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Re: Pilze sammeln 2022/23

Beitrag von Tom02 » Dienstag, 14. März 2023 21:48

mariapilz hat geschrieben: Sonntag, 12. März 2023 11:04 Super Fotos!
Die Bestimmung und auch noch Erklärung dazu.
Sehr lehrreich. Danke :!:
Danke,
Grüße Tom
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Re: Pilze sammeln 2022/23

Beitrag von Tom02 » Samstag, 18. März 2023 19:46

Weiter geht's mit tollen Funden, der Regen zeigt nun ordentlich Wirkung:
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Die Frühjahrslorchel (Gyromitra esculenta) lässt sich wie so oft bei mir im Vorgarten blicken, dieses Jahr ist sie jedoch recht spät drann. Giftlorcheln werden als potenziell tödlich giftige Verwechslungspartner zu den Morcheln genannt, jedoch sind diese hrinartigen Fruchtkörper, welche bei einem Querschnitt nicht hohl wären mit den waabenartigen Hüten der Morcheln und ihren hohlen Fruchtkörpern nur recht schwierig zu verwechseln.
Die Frühjahrslorchel (Gyromitra esculenta) lässt sich wie so oft bei mir im Vorgarten blicken, dieses Jahr ist sie jedoch recht spät drann. Giftlorcheln werden als potenziell tödlich giftige Verwechslungspartner zu den Morcheln genannt, jedoch sind diese hrinartigen Fruchtkörper, welche bei einem Querschnitt nicht hohl wären mit den waabenartigen Hüten der Morcheln und ihren hohlen Fruchtkörpern nur recht schwierig zu verwechseln.
Der Abgebrannte Rauchporling (Bjerkandera adusta) ist ein typischer Verwechslungspartner zur Schmetterlingstramete, dieser ist jedoch nicht so stark zoniert und die rauchgrauen Poren enttarnen ihn endgültig.
Der Abgebrannte Rauchporling (Bjerkandera adusta) ist ein typischer Verwechslungspartner zur Schmetterlingstramete, dieser ist jedoch nicht so stark zoniert und die rauchgrauen Poren enttarnen ihn endgültig.
So könnte man von weitem noch an schöne Schmetterlingstrameten denken.
So könnte man von weitem noch an schöne Schmetterlingstrameten denken.
Auch an den Fichtenzapfen regt sich wieder etwas, nach dem Regen treiben etliche Fruchtkörper der Fichtenzapfenrüblinge (Strobilurus esculentus) aus.
Auch an den Fichtenzapfen regt sich wieder etwas, nach dem Regen treiben etliche Fruchtkörper der Fichtenzapfenrüblinge (Strobilurus esculentus) aus.
Auch schon recht große Exemplare, und so begann das recht mühsame sammeln dieser Art.
Auch schon recht große Exemplare, und so begann das recht mühsame sammeln dieser Art.
Eine kleine Menge ist zusammengekommen, bis es sich so richtig lohnt dauert es wohl noch ein paar Tage.
Eine kleine Menge ist zusammengekommen, bis es sich so richtig lohnt dauert es wohl noch ein paar Tage.
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Re: Pilze sammeln 2022/23

Beitrag von Mycelio » Sonntag, 19. März 2023 23:24

Tom02 hat geschrieben: Montag, 06. März 2023 02:04 Dann viel Glück, mit den Fichtenzapfenrüblingen habe ich bis jetzt auch noch nicht die größten Erfolge gehabt, zwar immer viel gefunden aber dass die mal so richtig massenhaft auftreten und der gesamnte Waldboden übersäht ist, das gab's hier leider noch nicht. Ist eine sehr mühsame sammeltei aber mir macht es immer wieder Spaß.Due besten Funde gabe ich meist in etwas jüngeren Fichtenwäldern gemacht (natürlich nicht ganz junge aber zu alt sollten die Wälder auch nicht sein).
Grüße Tom
Danke für die Tips, Tom!
Ich werde demnächst mal auf die Suche gehen.
Grüße, Carsten
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Re: Pilze sammeln 2022/23

Beitrag von Tom02 » Freitag, 24. März 2023 22:29

Giftlorcheln und Fichtenzapfenrüblinge sprießen dank der idealen Witterung, nur die Morcheln lassen sich bis jetzt noch nicht blicken.
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Zu Beginn die Fichtenzapfenrüblinge (Strobilurus esculentus) welche momentan sehr zahlreich wachsen, aber auch ihr nach Chlor riechender Verwechslungspartner welchem jegliche Gelbtöne im Stiel fehlen ist zu finden, der ungenießbare jedoch ungiftige Fichtenzapfenhelmling (Mycena strobilicola), im Bild halte ich diesen neben der Schüssel mit den Rüblingen.
Zu Beginn die Fichtenzapfenrüblinge (Strobilurus esculentus) welche momentan sehr zahlreich wachsen, aber auch ihr nach Chlor riechender Verwechslungspartner welchem jegliche Gelbtöne im Stiel fehlen ist zu finden, der ungenießbare jedoch ungiftige Fichtenzapfenhelmling (Mycena strobilicola), im Bild halte ich diesen neben der Schüssel mit den Rüblingen.
Auch die potenziell tödlich giftigen Frühjahrslorcheln (Gyromitra esculenta) Welche sich bei mir im Vorgarten aus dem Rindenmulch hervordrücken gefällt der Regen, mittlerweile konnte ich 9 dieser hirnartigen Fruchtkörper entdecken.
Auch die potenziell tödlich giftigen Frühjahrslorcheln (Gyromitra esculenta) Welche sich bei mir im Vorgarten aus dem Rindenmulch hervordrücken gefällt der Regen, mittlerweile konnte ich 9 dieser hirnartigen Fruchtkörper entdecken.
Zwei größere Exemplare, jedoch werden sie im Rindenmulch ohnehin nicht viel größer, ganz anders als im sauren Nadelwald auf sandigen Böden gern bei Kiefer und Fichte - dort konnte ich schon recht große Exemplare finden.
Zwei größere Exemplare, jedoch werden sie im Rindenmulch ohnehin nicht viel größer, ganz anders als im sauren Nadelwald auf sandigen Böden gern bei Kiefer und Fichte - dort konnte ich schon recht große Exemplare finden.
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