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Riesenbovist klonen

Verfasst: Donnerstag, 19. August 2010 23:00
von Tukker
hallo Pilzfreunde,

habe einen kleinen Riesenbovist aufgesammelt und möchte den klonen.
Hat jemand eine Empfehlung auf welchem Substrat das gelingen könnte?

IMG_0089 (1).JPG

Dank für Eure Bemühungen im voraus

M. f. G. Harry II (Tukker)

Re: Riesenbovist klonen

Verfasst: Donnerstag, 19. August 2010 23:05
von Tukker
hat mit dem Bild nicht geklappt, deshalb II. Versuch:

Bild

M.f.G. Harry II

Re: Riesenbovist klonen

Verfasst: Freitag, 20. August 2010 04:17
von blubb0211
Wow glückwunsch :-) wie wärs mit MEA?

Re: Riesenbovist klonen

Verfasst: Freitag, 20. August 2010 08:19
von Mycelio
Oder PDA, über die Suchfunktion findet man sicher mehr. Was aber ganz sicher klappt, ist Wellpappe.

Gruß, Carsten

Re: Riesenbovist klonen

Verfasst: Sonntag, 22. August 2010 02:35
von MCnoFear
Mycelio hat geschrieben:Oder PDA, über die Suchfunktion findet man sicher mehr. Was aber ganz sicher klappt, ist Wellpappe.

Gruß, Carsten
Kleine Anfängerfrage, wie züchtet man auf Wellpappe?

Re: Riesenbovist klonen

Verfasst: Sonntag, 22. August 2010 09:26
von Mycelio
Hallo und willkommen im Speisepilzforum!

Bitte gib doch erstmal 'Wellpappe' in der Forensuche ein. Allein im Thread 'Austernpilz-Klonversuch auf Pappe' wurde es mindestens dreimal erklärt und bebildert.

Gruß, Carsten

Re: Riesenbovist klonen

Verfasst: Mittwoch, 25. August 2010 00:06
von MCnoFear
Jo, sry. habs jetzt auch gemerkt, war blos etwas vorschnell

Re: Riesenbovist klonen

Verfasst: Donnerstag, 26. August 2010 17:12
von Mycomane
Wie sieht es denn mit deinem Klonversuch aus?
Bei dem könnte man doch schön ein steriles Stück aus der Mitte nehmen. Würde an deiner Stelle eher versuchen das ganze steril zu machen als auf Wellpappe. Hängt aber natürlich von deinen Verhältnissen bzw. Ausrüstung ab.
Habe gerade gesehen, dass du dich mit Filter-bags eingedeckt hast. Von daher hast du doch bestimmt schon ein bischen Erfahrung.
Wäre schön, wenn du uns auf dem Laufenden halten würdest...
schöne Grüsse
und viel Erfolg!

Re: Riesenbovist klonen

Verfasst: Donnerstag, 26. August 2010 22:25
von Tukker
hallo Pilzfreunde,

wenn Interesse besteht werde ich selbstverständlich über meinen Klonversuch berichten.

Wollte den Riesenbovist auf jedenfall steriel klonen. Der HEPA-Filter welchen ich als Ersatz für meinen Air-Cleaner, bei ebay erworben habe brauchte leider 8 Tage Transportzeit mit DPD, so das ich erst gestern Gelegenheit hatte den Riesenbovist zu klonen.
Nachdem ich die Plastiktüte mit dem Pilz aus dem Kühlschrank geholt hatte konnte ich registrieren
das dieser stark vermadet war und die Maden schon überall in der Plastiktüte herumkrochen.
Habe trotzdem einen Klonversuch gestartet mit 4 Gläschen sterilem Roggenkorn und 2 Gläsern steriler Wellpappe.
Hoffe ich habe nur unvermadete Teile in die Brutgläser übertragen. Ansonsten ist es wirklich kein Problem sauberes Material aus dem innern des Pilzes zu entnehmen.
Heute, einen Tag nach dem ich geimpft habe, wächst bereits weißes flaumiges Mycel aus den kleinen Pilzbrocken. Der war innen richtig krümelig nicht faserig oder schwammartig wie andere Pilze.
Hier mal ein Bild:

Bild



Habe noch einen zweiten Riesenbovist auf meinem Grundstück entdeckt, den werde ich in den nächsten Tagen auch klonen um sicherzustellen, dass ich sauberes Mycel erhalte.
Bild


Heute ist aber zunächstmal der Schopftintling an der Reihe. Von den dreien die ich heute Morgen entdeckt habe sind zwei heute Abend schon tintig und wohl nicht mehr klonfähig.

Bild

Soviel für heute, werde dann weiter berichten wenn es etwas zu berichten gibt.

Bis die Tage HarryII (Tukker)

Re: Riesenbovist klonen

Verfasst: Freitag, 27. August 2010 10:33
von Mycomane
Na das sieht doch toll aus!
Bin gar nicht auf die Idee gekommen, dass man Wellpappe auch sterilisieren kann :oops: :oops:
dachte das wäre nur eine Methode um unsteril mit geringem Konti Risiko zu arbeiten.
Hat schon mal jemand so einen Riesenbovist gegessen?
Habe bis jetzt noch nie irgendeinen Bovist probiert. Glaube die meisten sind ungenießbar, es gibt sogar giftige, oder wie war das (an die Experten)? In jedem Fall nur in jungem Zustand essbar. Aber dein Riesenbovist scheint ja noch recht jung. Dauert bestimmt etwas bis so ein Ding seine volle Größe erreicht hat.
Dass die Maden in den Pilzen sich trotz Kühlschrank recht wohl fühlen, habe ich letztens auch mal wieder bemerken müssen.

schöne Grüsse

Re: Riesenbovist klonen

Verfasst: Freitag, 27. August 2010 12:41
von Tukker
Nun es kann sein dass ich der einzige Hobbypilzzüchter bin der Wellpappe sterilisiert, aber weil ich das Mycel anschließend auf Körnerbrut übertragen möchte wollte ich mir keine Kontis ins Brutglas holen.
Gegessen habe ich schon mehrere Riesenboviste. Sie sind normalerweise auch nicht vermadet wie der kleine den ich vorgestellt habe. Man erntet ihn jung, er muß innen noch weiß sein und gut riechen. Dann schneidet man ihn in Scheiben würzt ihn mit Salz und Pfeffer und paniert ihn wie ein Wiener Schnitzel und dann brät man den Riesenbovist.

Hat eigentlich keinen Geschmack, bekommt erst durch die Panade den Geschmack.

Einige Boviste sind essbar andere sind giftig, der Riesenbovist ist jedenfalls essbar wenn man ihn jung erntet.

Wie andere Pilze auch wächst auch der Riesenbovist sehr schnell. Ungefähr eine knappe Woche und der Pilz ist da. Hängt sicher auch von der Größe ab, meine Boviste waren so groß wie ein halber Fußball, aber sie können bis zu 25 kg schwer werden. Dann dauert es vielleicht etwas länger.
Wenn der Pilz alt wird bildet sich das weiße Fleisch in braune Sporen um und das sind sehr viele Sporen.
Habe vor ein paar Jahren einige Riesenboviste auf meinem Grundstück ausgeschüttelt, die Sporen überall verteilt.
Danach sind zweimal welche gewachsen und dann folgte eine mehrjährige Pause. Dieses Jahr ist er wieder da, mal sehen was kommt.
Wenn Interesse besteht den Pilz zu züchten, bin ich gerne bereit, gegen Selbstkostenerstattung oder Tausch Pilzbrut zur Verfügung zu stellen. Vorausgesetzt das Klonen gelingt.

M.f.G. HarryII

Re: Riesenbovist klonen

Verfasst: Montag, 30. August 2010 00:02
von Mycelio
Hallo,

berichte bitte weiter, Harry!
Habe letztens auch mal Stücke eines Riesenbovisten auf sterilisierte Wellpappe gelegt, aber leider färben sich meine Pilzstücke gerade intensiv gelb, mal sehen, ob von dem Mycelflaum was überlebt.

Gruß, Carsten

PS: Bei den Schopftintlingen eignet sich das untere Stielende am besten zum klonen.

Re: Riesenbovist klonen

Verfasst: Dienstag, 31. August 2010 06:34
von Tukker
Hallo Carsten,

nimmt bei mir den gleichen Verlauf, das Mycelwachstum stoppt und die Pilzstücke werden gelblich. Werde heute oder allerspätestens morgen meinen zweiten Riesenbovist ernten, weitere Versuche machen und berichten. Werde etwas Reismehl den Roggenkörnern beimischen um es dem Mycel besonders einfach zu machen.
Forenmitglied Mycomane werde ich ein Stück vom Bovist zusenden, auch er wird Klonversuche machen. Wenn Du auch ein Stück vom Pilz haben möchtest, um weitere Versuche zu machen, schreib ne PN.
Pilzstück geht dann heute oder allerspätestens morgen auf die Reise.

Die Endstücke meine Schopftintlinge waren völlig vermadet, da war nicht viel zu machen.
Aber am Sonntag früh ist einer direkt vor meinem Küchenfenster gewachsen.
Der war noch OK.
Brauche die Pilze nicht suchen, sie kommen zu mir.
Habe noch Pilzbrut vom Schopftintling, welcher im vergangenem Jahr im November in meinem Vorgarten gewachsen war, in meinem Bestand. Im November waren die Pilzendstücke völlig Madenfrei.

Gruß Harry II

Re: Riesenbovist klonen

Verfasst: Dienstag, 31. August 2010 12:36
von blubb0211
hmmm und wenn man überimpft, bevor das Pilzstückchen anfängt, gelb zu werden?

Re: Riesenbovist klonen

Verfasst: Dienstag, 31. August 2010 13:02
von Mycelio
Oder man mischt das Getreide mit Substraten, welche dem Mycel besser schmecken (Erde vom Fundort, Kompost, Heu). Bei Champignons hilft sowas auch immer.

Gruß, Carsten

PS: Harry, danke für das nette Angebot, der Riesenbovist ist mir im Moment aber nicht so wichtig. Ich wollte bloß mal schauen, was passiert. Habe sowieso keinen Garten, wo ich ihn ansiedeln könnte.