Gluckenexperimente

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Mycomane
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Re: Gluckenexperimente

Beitrag von Mycomane » Dienstag, 11. Mai 2021 13:17

Danke Malda für die Info! 8) 8) 8)

Hast du nähere Informationen? Würde mich sehr interessieren... :D
Dummerweise habe ich einfach von Säugetieren auf Pilze geschlossen,
ohne mich dazu genauer zu informiern. :shock: :cry:
Ansonsten müßte ich nochmal dringend mit einigen Proffessoren reden, was sie mir damals für einen Unsinn verkauft haben ;-).

Mach doch mal eine Olivenöl-Mineralien Diät und jeden Tag ein Foto von dir mit Angaben zu deiner aktuellen Befindlichkeit.

Wäre auch gespannt, deine Bilder von Pilzen zu sehen, die auf Olivenöl mit anorganischen Stickstoff und Phosphatquellen wachsen :wink:
Sonstige Mineralien und Spurenelemente kannst du gerne nach Belieben hinzufügen...
Falls sich dann etwas tut... bitte ich um Angaben zur Wachstumsgeschwindigkeit und biologischer Effiziens. Klar, die Pilzart würde mich auch interessieren.
Dann machst du Fotos und beeindruckst mich damit! :o :D :D
Fände ich ganz klasse!!! :D :D
Und jetzt komm mir bitte nicht mit: Es gibt Pilze, die Erdöl abbauen ...

Ich danke dir herzlich und würde mich freuen, wenn du nicht einfach irgendeine Veröffentlichung zitieren würdest,
sondern einfach mal selbst zeigst, was machbar ist. :mrgreen:
Mycologische Fachliteratur wäre mir auch willkommen, aber der Zugang fehlt leider.
Und ich traue diesen Wissenschaftlern nicht ;-)
In dich hätte ich da mehr Vertrauen. Oder bist du auch einer von denen :twisted: :x

LG, Fabian
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Re: Gluckenexperimente

Beitrag von Mycelio » Dienstag, 11. Mai 2021 22:56

Na das ist doch ein guter Zeitpunkt, mal wieder ein paar Fotos von meinen Glucken zu zeigen.
Das Myzel auf dem ersten Agar mit Ahornsirup hat nämlich aufgegessen.
IMG_20210511_193023.jpg
Zur Erinnerung nochmal das Rezept:
1000ml H2O
20g Agar-Agar
20g Haferflocken
20g Kaffeepulver
15ml Ahornsirup (also 10g Zucker)
10g Hefeextrakt
1g Aktivkohlepulver
Die Knubbel auf dem Impfstück haben sich nicht übermäßig vermehrt,
IMG_20210511_193307.jpg
aber ich bin zufrieden. Die Fläche wurde halbwegs kräftig besiedelt, bis zuletzt gab es immer außen eine dünne Zone mit flachem Myzel, aus dem nach ein paar Tagen sehr kurze Hyphen wuschelig in die Luft wuchsen und sich wiederum nach einigen Tagen verdichteten.


Und dann war da ja noch das letzte Experiment mit viel Zucker und sehr viel Espresso im Agar...
Bei dem hat alles ein wenig länger gedauert. Dummerweise hatte ich zwischen dem Gießen der Platten und dem Beimpfen ein paar Tage verstreichen lassen, damit sich nicht wieder Pfützen um die Impfstücke herum bilden und sie sich nicht so extrem mit der Nährlösung vollsaugen. Das hat zwar prima funktioniert, aber es hat viel länger gedauert, bis die ersten Hyphen aus den Agarstücken wuchsen und jetzt kann ich nicht so gut mit den anderen Experimenten vergleichen. Auch die Besiedelung der Agarfläche begann viel später und das Myzel wächst langsamer als sonst, was am Koffein liegen kann, dafür aber so dicht wie noch nie.
IMG_20210511_201835.jpg
Ich bin gespannt, ob das anhält, werde es aber wohl nochmal mit genau dosiertem löslichen, koffeinfreien Kaffee wiederholen müssen.
LG
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Re: Gluckenexperimente

Beitrag von Mycomane » Mittwoch, 12. Mai 2021 14:38

Lieber Dietmar, :(
Ich bitte dich um Entschuldigung.

Meine Bemerkungen zu deinen Informationen über den Glyoxylatcyclus waren sehr unpassend.
Ich hoffe dich damit nicht gekränkt zu haben und würde dir gerne versuchen zu erklären, wie es dazu kam. Es wäre schön, wenn du meine Entschuldigung annehmen würdest.
Wollte das nur schonmal hoffentlich rechtzeitig klarstellen.
Finde, dass deine Bemerkung rein gar nichts mit „Klugscheißen“ zu tun hat und habe daher dieses „KS-on, KS-off“ auf mich bezogen und mich dadurch angegriffen gefühlt.
Bitte nochmal um Entschuldigung! Verzeihst du mir die Entgleisung?
LG, Fabian
P.S.: vielleicht wäre der Glyoxylatzyclus, in dem Fall gar nicht nötig, um Zucker aus dem Fett aufzubauen. Das Fett enthält doch auch Glycerin. Das könnte vielleicht auch für die Gluconeogenese genutzt werden. Werden Fette von Pilzen als Ganzes aufgenommen, oder schon außerhalb der Zelle zerlegt? Weißt du das zufällig?
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Re: Gluckenexperimente

Beitrag von malda » Mittwoch, 12. Mai 2021 16:46

:?: :?: :?:
Lieber Fabian,
ich wundere mich...aber sei's drum.
Ist alles gut.
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Re: Gluckenexperimente

Beitrag von Mycelio » Mittwoch, 12. Mai 2021 17:26

Schön, dann mache ich mal weiter.

Neben den Petrischalen habe ich ja noch ein paar Ansätze in Gläsern.
In den großen Gläsern mit Milchsäurekonti hatte ich es offensichtlich mit den Nährstoffen total übertrieben. Da wuchert das Myzel zwar an der Oberfläche, wächst aber nur zögerlich in das Substrat ein. Eigentlich würde ich trotzdem gern eines öffnen und schauen, ob das Myzel fruchtet, aber leider sind die Substratoberflächen nicht komplett besiedelt.
IMG_20210512_133723.jpg
Hier sieht man, wie das Myzel links auf der Oberfläche fast durchdreht, aber kaum nach unten wächst, während es sich rechts umgekehrt verhält:
IMG_20210512_133808.jpg
Manche Myzelgebirge sondern klare oder bräunliche Tropfen ab.


In dem winzigen Glas mit dem trockenen Holzsubstrat und dem dichten Myzel ging es nach dem letzten Foto plötzlich nur mit dünn wachsendem Myzel weiter. Am 19.04., also nach knapp 2 Monaten, war alles besiedelt.
Hier mal eine leicht überbelichtete Seitenansicht:
IMG_20210512_134937.jpg
Gegenüber wächst etwas knubbeliges in die Höhe (oben rechts, leider verschwommen) und gibt ebenfalls ab und zu Tropfen ab:
IMG_20210512_135152.jpg
Auch diese Glas würde ich gern öffnen, aber mit zwei oder drei Teelöffeln Substrat würde es bestimmt sofort austrocknen.


In den anderen winzigen Gläsern wuchs das Myzel erst dann spärlich weiter, nachdem ich geschüttelt hatte. Später habe ich damit weitere Gläser beimpft, aber das Ergebnis ist noch nicht besonders gut.
Hier Getreide:
IMG_20210512_135322.jpg
Und hier ein Substratglas mit Loch:
IMG_20210512_135413.jpg
IMG_20210512_135446.jpg
LG
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Re: Gluckenexperimente

Beitrag von mariapilz » Mittwoch, 12. Mai 2021 19:43

hey, kurz und schmerzlos aber trotzdem freundlich:
wann sind die beimpft?
Sub?
Was machst du dann mit den kleinen Gläsern? Auf größere Mengen substrat geben?

lg
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Re: Gluckenexperimente

Beitrag von Mycelio » Mittwoch, 12. Mai 2021 22:27

Aber gerne doch.

Die großen 720ml-Gläser wurde am 06.03. beimpft. Jeweils 2 - 3 Agarstücke obendrauf und eines ins Loch geworfen. Die versenkten Stücke scheinen aber alle weit oben kleben geblieben zu sein.
In den 9,5 Wochen bis jetzt ist das Myzel bis zu 4cm weit gekommen, meist 3 - 3,5, einmal nur 1cm.
Pro Tag macht das also maximal 0,6mm, wobei ich das Substrat beim Einfüllen etwas verdichtet hatte, um keine Lücken zu lassen, in denen das Myzel Schabernack treiben kann.
1 TL Olivenöl
80g Sittichfutter (angegoren, vorgekocht)
140g Nadelholz (Brikett)
20g SMS (= verbrauchtes Austernsubstrat)
40g Kafeesatz
40g Polenta
8g Gips
8g Traubenzucker
2g Sojamehl
0,4g Hefeextrakt
0,4g Pepton
8g Honig (-2g Trockenmasse)
60g Kompost (180g feucht)
349g Wasser
Wie gesagt, nicht empfehlenswert, von allen Zusätzen zu viel.

Das winzige Glas ist auch vom 06.03.
30% Nadelholzspäne
30% Kaffeesatz
30% Strohpellets
10% Getreide
Da war das Myzel noch viel langsamer, wahrscheinlich, weil die winzige Menge Substrat schon sehr trocken war.

Das Getreide wurde am 15.04. beimpft.

Das kleine Sturzglas mit Loch ist vom 20.04. Myzeltiefe beträgt ca. 1,5cm.
30% Nadelholz,
30% Stroh,
20% Kaffeesatz,
10% Luzerne,
5% Polenta,
2% Fructose,
2% Gips,
1% Sojamehl,
0,5% Hefe,
150ml Wasser auf 100g.
Die winzigen Ansätze waren für erste Tests, um nicht große Gläser monatelang zu blockieren und mich dann darüber zu ärgern, dass nichts passiert und die Gläser blockiert sind. Da das Weiterbeimpfen recht gut klappt, werde ich wohl so weitermachen.
LG
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Re: Gluckenexperimente

Beitrag von malda » Donnerstag, 13. Mai 2021 06:21

Mycomane hat geschrieben: Dienstag, 11. Mai 2021 13:17 Hast du nähere Informationen? Würde mich sehr interessieren... :D
Das sind recht allgemeine Stoffwechselwege, da muss ich auf allgemeine Lehrbücher (der Biochemie) oder andere Literatur (auch im www) verweisen... und auch die Glucke kann die, alles andere wäre höchst überraschend.
Genau, Glycerin, sagt zwar nichts zum Glyoxylat Zyklus, aber schon recht viel zur Gluconeogenese, denn Einfachzucker als Baustoff braucht sie - auch auf Glycerin (man denke nur an die Zellwand). Wo Fette aufgeschlossen werden weiß ich nicht.
Viel interessanter finde ich warum sie vergleichsweise lausig auf Holz und/oder Cellulose wächst, denn eigentlich sollte sie mit allem ausgestattet sein, um es vernünftig zu verwerten. Zumal ich den Eindruck habe, dass sie, wenn sie mal fruchtet, das Holz schon ordentlich auslutscht.
Mycomane hat geschrieben: Dienstag, 11. Mai 2021 13:17 Und ich traue diesen Wissenschaftlern nicht ;-)
Echt? Wie schade - ich traue nur Wissenschaftlern! :)
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Re: Gluckenexperimente

Beitrag von malda » Donnerstag, 13. Mai 2021 06:37

Mycelio hat geschrieben: Dienstag, 11. Mai 2021 22:56 die Besiedelung der Agarfläche begann viel später und das Myzel wächst langsamer als sonst, was am Koffein liegen kann, dafür aber so dicht wie noch nie.
Also das Espresso-Agar Bild ist mit Sicherheit die schönste Glucke, die ich bisher auf Platte gesehen habe. Schade das sie so langsam ist. :(
Deine Substrat Gläschen sind mit meinen teilweise zum verwechseln ähnlich bewachsen -> Substrat einseitig stark besiedelt und auf der Oberfläche große Bollen ("Myzel Gebirge").
VG Dietmar
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Re: Gluckenexperimente

Beitrag von Mycomane » Donnerstag, 13. Mai 2021 09:33

Moin Moin Malda,

freue mich, dass hier noch ein weiterer allgemein an Biochemie interessierter Mensch unter uns ist. :D
Ja die Sache mit dem Zyclus hab ich dann auch im Netz gesucht.
Viel interessanter finde ich warum sie vergleichsweise lausig auf Holz und/oder Cellulose wächst, denn eigentlich sollte sie mit allem ausgestattet sein, um es vernünftig zu verwerten. Zumal ich den Eindruck habe, dass sie, wenn sie mal fruchtet, das Holz schon ordentlich auslutscht.
Habe mir dazu folgendes überlegt: :idea:
Wenn man Carstens schöne Zusammenfassung zur Lebensweise der Glucke zu Grunde legt, zeigt sich unter anderem folgendes.
Glucken sind parasitär (so weit wie möglich). Die aller meisten Parasiten haben kein Interesse ihren Wirt zu töten, erst recht nicht zu schnell.
Ein "virulenter" Gluckenstamm der sofort in das Kernholz eindringt, alles auffrist und den Baum zu Fall bringt, macht evolutionsbiologisch betrachet keinen Sinn. Besser geht es da der Glucke, die, so lange wie möglich, friedlich, Jahr für Jahr an der Wurzel des Baumes nuckelt und regelmäßig Fruchtkörper hervorbringen kann. Erst wenn der Baum zu sehr geschwächt ist, oder anderweitig krank wird, stirbt er ab, oder die Glucke merkt das schon vorher und stellt auf "Holzverwertung" um. Sie kann dann noch etwas von der Baumleiche zehren. Aber danach ist es zuende mit dieser Glucke.
Im "offenen Gelände" des Waldes ist sie nicht konkurrenzfähig. Wenn sie bis dahin zahlreiche Sporen gebildet hat, stirbt sie zufrieden und kommt in den Gluckenhimmel.
Diese zwei Phasen des Lebens der Glucke müßten gut und sicher reguliert bzw. getrennt werden.
Ein frühzeitiger und wahlloser Abbau von Zellulose wäre für die Glucke also eher schlecht als recht (aus gesamtokonomischer Sicht).
Demnach fällt es ihr womoglich schwerer, locker-flockig auf Holzkost umzustellen, weil sie "den Baum" ja eigentlich gar nicht töten will.

LG, Fabian
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Re: Gluckenexperimente

Beitrag von Mycomane » Samstag, 15. Mai 2021 19:49

Echt? Wie schade - ich traue nur Wissenschaftlern!
Hey malda, traue auch nur Wissenschaftlern!
Aber nicht allen ... :wink:

Meine Kleine ist auch eine richtige Wissenschaftlerin.
Sie testet alles aus ...
Tial and error ..., aber es reicht ihr nicht jedes Experiment nur drei mal an je drei Tagen unabhängig voneinander zu testen.
Wenn man den Papa ver-*piiiiep*-en kann, dann probiert sie es so oft sie kann und bekommt nicht genug. :lol:

LG, Fabian
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Re: Gluckenexperimente

Beitrag von Mycelio » Sonntag, 16. Mai 2021 21:54

malda hat geschrieben: Donnerstag, 13. Mai 2021 06:37 Also das Espresso-Agar Bild ist mit Sicherheit die schönste Glucke, die ich bisher auf Platte gesehen habe. Schade das sie so langsam ist. :(
Ja, endlich mal ordentliches Myzel, wie bei einem richtigen Pilz. :lol:
Mit einer etwas vorsichtiger dosierten Nährstoffmischung lässt sich die Bremse bestimmt wieder lösen.

Und Fabian, deine Hypothese vom vorsichtigeren und dadurch evolutionär erfolgreicheren Parasiten ist sehr interessant. Dass sich die Glucke dann für lange Zeit hauptsächlich von den Baumsäften ernährt, erklärt ihre Nährstoffbedürfnisse recht gut.

LG
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Re: Gluckenexperimente

Beitrag von Mycomane » Montag, 17. Mai 2021 12:20

Danke für die Blumen Carsten, :D

hatte schon gedacht du bist mir noch böse, weil ich dir dieses Jahr keinen Maibaum vor die Tür stellen konnte. :roll:
Schön, dass dem nicht so ist. :mrgreen:

Bin übrigens auch sehr von deinem schönen Gluckenmycel begeistert. 8) .
So ein "ordentliches" Gluckenmycel hab ich noch nie gesehen.

Vielleicht klappt es mit coffeinfreiem Kaffee noch besser, es sei denn die Glucke braucht den Kick. Wer weiß ...
Das Coffein sieht einigen Nucleinsäurebausteinen recht ähnlich ...
Könnte das eine Rohstoffquelle für eine günstige Synthese von Erbinformationen für sie sein?
Oder zumindest ganz allgemein eine Stickstoffquelle?

LG, Fabian
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Re: Gluckenexperimente

Beitrag von malda » Mittwoch, 19. Mai 2021 19:23

Substrat- Gläschen- Glucken update:
Hier mal ein paar Gläschen mir der Glucke bei denen man mittlerweile doch ganz schön Unterschiede zwischen den Ansätzen erkennen kann. Im ersten Bild Rotholz mit Boden (also Erde) und Mehl Zusatz. Hier bilden sich wie bei Carsten extreme "Mycel Gebirge" noch bevor das ganze Substrat besiedelt ist. Sieht eigentlich schon nach Fruchtung aus... Ich vermute, wenn ich hier die richtigen Bedingungen habe, dann fruchtet's los. Luftfeuchtigkeit sollte passen, aber CO2 bekomme ich so nicht runter... und sonst wüsste ich nicht was helfen könnte.
1_Bollen.jpg
Rotholz Gläschen mit Mehl und Hefe Flocken => Die Besiedlungsgeschwindigkeit ist eigentlich nahezu identisch wie bei den Boden Gläschen, die Besiedlung erfolgt aber etwas gleichmäßiger und die Mycel Gebirge sind deutlich flacher.
2_Hefe.jpg
Zum Vergleich als letztes reine Rotholz Gläschen. Die Besiedlung ist sehr sehr viel dünner, etwas langsamer, aber trotzdem wird das ganze Glas eingenommen.
3-Rot.jpg
Jetzt muss ich mal gut über Fruchtung nachdenken...
Achso und das die Glucke nicht auf pasteurisiertem Substrat wächst, da muss ich mich korrigieren. Nur ist die Besiedlung extrem dünn in reinem Holz-Substrat, da hab ich sie wohl übersehen... :(
VG Dietmar
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Re: Gluckenexperimente

Beitrag von Mycomane » Donnerstag, 20. Mai 2021 12:54

Kurze Frage vorne weg:

Sag mal Malda, kennst du eine günstige Bezugsquelle für diese GL 45 Schraubdeckel für Glasflaschen?
Hatte noch mal versucht nachzuschauen, wie deine Gläschen vorher aussahen.

Was ist denn Rotholz? Kenne Rotholz nur von Kirschbäumen, oder Apfelbäumen glaube ich. Hab ansonsten wenig Ahnung von Holz. Was für Böden gibt’s denn bei dir? Eher lehmig, sandig, oder humos? War der Boden wegen den Mineralien gedacht? Ist das Mycel Gebirge massiv, oder eher flauschig? Kann das durch die Tropfen nicht so gut sehen. Vermutlich sind die schon reif für die Fruchtung. CO2 geht bestimmt nur runter, wenn du den Deckel abnimmst, oder befürchtest du dann, dass sie austrocknet?
Die Rotholz-Mittelgebirge Gläschen sehen eher flauschig aus als fest, oder täuscht das?
Vielleicht zu viel CO2?
Tatsächlich, bei den reinen Holz-Gläschen sieht man ja gar kein Mycel, aber ich glaube dir, dass es da ist.
Gib es zu: bei dem rechten Glas hast du die Glucke doch schon geerntet, oder? :wink:

Ist doch ein Rotfäule Pilz. So stelle ich mir ein verbrauchtes Holzsubstrat von einer Glucke vor.

VG, Fabian
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