Agar in Petrischalen

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t0m
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Re: Agar in Petrischalen

Beitrag von t0m » Freitag, 22. Februar 2013 18:47

so leicht kommst du mir aber nich davon.
Ich brauch noch Rat wegen den gelben Punkten.
AYber ich glaub das shiitake abfärbt in der Körnerbrut sollte normal sein?

Wie gesagt Bilder am Sonntag. Bis dahin haelste gefälligst noch durch.

Ich habe bewusst mit klonen ins hobby starten wollen. Um von Anfang an den Pilz zu verstehen. Nach drei Monaten bin ich stolz auf meine augenscheinlich sauberen durchwachsenen Stämme. Einen extra Kühlschrank haben die auch. Ich bin aber ueberzeugt das man nur so das richtige Verständniss aufbaut, wenn man von Anfang an am Ball bleibt. Einige wollen auch anfangen von meinen Kollegen... Aber wer macht die Brut? Nach 4 Wochen haben die immer noch keine eigenen Petris.... ich hab schon 50. Wohlbemerkt als Hobbyanfänger... Und die sind grad alle ausgebucht... Gut ich hab da noch so ne Sporenspritze gehabt mit. sooo...trallalaa..... ;d

Leider hab ich noch keinen Kommentar vom Pilzhaus bzgl. Petrischalen giessen, in den DDK und dann beimpfen. Mir ist nach wie vor Schleierhaft wie ich das als "Hobbyzüchter" Anfänger anders machen soll...
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Pilzhaus
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Re: Agar in Petrischalen

Beitrag von Pilzhaus » Freitag, 22. Februar 2013 19:31

Hi !

Also ich mache meine Petris so, ich nehme einen Topf und lass da nen Liter Wasser rein laufen. Dann kommen die Zutaten dazu. Ich erwärme auf rund 80 Grad und packe dann mein Agar Agar rein und lasse es ganz kurz bis kurz vor den Siedepunkt aufkochen. Dabei rühre ich immer mal wieder um. Wenn ich merke dass die 100 Grad fast erreicht sind nehme ich den Topf und giesse die Lösung in 4 längliche Gläser. Dann ab in den DDT für 25 Minuten.

Wenn der durch ist warte ich bis der Druck runter ist und nehme ein Glas heraus und verschliese den Topf sofort wieder. Meist baut sich dann nochmals etwas Druck auf, falls nicht 30-60 Sekunden volle Hitze und der Rest ist wieder gut lagerbar. Wenn man den Druck manuel ablassen würde dann würde der Inhalt nochmals richtig kochen und Blasen schlagen, daher immer warten bis der Druck von selbst weg ist !

Dann nehme ich das Glas und stelle es auf die Arbeitsfäche vor dem Hepa. Dort wird nach und nach in Platik Petris eingefüllt. HEISS !! Nachdem das Glas alle ist habe ich so rund 30 Petris ( alle offen ) vor dem Hepa stehen. Dort lasse ich sie auskühlen, das dauert so rund 20-30 Minuten. Wichtig ist, es darf sich am Deckel später keine Tröpfchenbildung zeigen !!! Wenn es da nass wird ist es schlecht und die Kontigefahr schiesst zudem nach oben.

Wenn dann die ganze Schalen kühl sind verschliesse ich sie nach und nach und umwickel sie stramm mit präparierter Frischhaltefolie. Fertig !

Dann kommen sie in eine grosse Kiste und die nächste Serie wird genauso nochmals gegossen.

Wer die Michung heiss macht und dann in Glas Petris füllt um so sterilisieren, der wird immer zu viel Feuchtigkeit haben und das ist schlecht, sowohl für die Lagerug als auch für die Zucht. Ich lagere meine Petris so über Jahre mit Mycel und einige Wochen und auch Monate, je nach Bedarf, ohne Mycel. Und wenn ich ne Petriserie fertig habe dann stehen die 5 Tage in der Kiste, erst danach arbeite ich damit ! Wenn sich was an Kontis zeigt fliegen die sofort in den Müll.

So sollte man seine Stämme verwalten, schützen und auch verarbeiten. Wer lebt schon gerne unsauber, weder Mensch noch Pilz. ;)

Grüsse
Andreas

PS : Wenn ich meine Nährböden, so wie es einige hier wohl machen, 2 mal erhitze, dann ist die Konsistenz nicht mehr wirklich gegeben ! Daher taugt dieses Verfahren nichts ! NUR, ohne HEPA oder Impfbox geht es NICHT oder ich habe extrem hohe Ausfälle ! Und bitte, ich habe auch mal unsteril gezüchtet, ich weiss also wovon ich hier schreibe. Unsteril ist das rostige klapprige Fahrrad und steril ist der Ferrari ! Probiert es aus, dann werdet ihr mir zustimmen dass es ein Meilenstein in der Zucht ist ! ;)
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Re: Agar in Petrischalen

Beitrag von t0m » Freitag, 22. Februar 2013 20:18

Naja irgendwie hab ich trotzdem keine Kontis mit meiner Methode. Und ich hab in den letzten monaten 30 gemacht. Einige stehen schon wieder seit wochen rum und das einzige was da drin keimt sind die sporen die ich da reingeimpft hab.
Bis jetzt hat sich das bisschen "sterile" Luftfeuchtigkeit nicht negativ auf irgendwas auswirken koennen. Wenn die platten lange auf konstanter tempi stehen verschwindet sogar alles wasser am deckel innen.

Naja wir werden sehen. Das mit dem gläserhin und her war mir zu mühsam. ich hab auf jedenfall noch keine kontis durch kondenswasser sehen koennen.

Kommt zeit kommt rat.
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Re: Agar in Petrischalen

Beitrag von Pilzhaus » Freitag, 22. Februar 2013 20:31

Wir sprechen uns dann wieder wenn du alles komplett entsorgen darfst und komplett, nach langer Pause, neu anfangen musst ! Der Tag wird garantiert kommen !!! ;)

Und was das Wachstum deiner Zuchtsorten angeht, auch da wirst du sehr bald merken wie die Stämme wegen falscher Lagerung träge werden. Mach dir nichts draus, da mussten lange vor dir auch andere durch und manche Menschen sind anscheinend dazu verdammt immer und immer wieder die gleichen Fehler nachmachen zu müssen. Kreativität ist ja gut aber manche Dinge sollte man ggfs. doch besser einfach mal übernehmen oder zumindest überdenken. Nun ja jeder hier weiss jetzt wie man es richtig macht und viele verschiedene Wege nach Rom gibt es hierbei nunmal nicht.

Wenn du auch knappe 20 Jahre Zuchterfahrung hast dann wirst du meine Worte mit den richtigen Augen sehen und auch verstehen wo die grossen Unterschiede dabei liegen. :D
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Re: Agar in Petrischalen

Beitrag von klaus imhof » Dienstag, 10. November 2015 14:54

Habe seit kurzer Zeit einen Autoklaven von der Bundeswehr, mein erster Versuch Petris zu Sterilisieren ging voll in die Hose. Nach dem Abkühlen waren die Petrischalen fast alle ohne Substrat, ich verwende diese aus Glas. Sollte ich in Zukunft bei 120 Grad - 1 Bar Sterilisieren um das Überlaufen zu verhindern ?, Allerdings wäre ich auch für Tipps Dankbar die den Umgang mit dem Autoklaven betreffen, bezüglich konstant bei einen Bar zu Sterilisieren, wird das eventuell über die Heizplatte geregelt ?, über eure Hilfe wäre ich sehr Dankbar. MFG. Klaus
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Re: Agar in Petrischalen

Beitrag von stoff » Dienstag, 10. November 2015 15:04

hey!

hast du eventuell den überdruck zu schnell abgelassen? das medium hat dann ja noch immer um 120° und fängt schlagartig zum (über)kochen an...

lg
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Re: Agar in Petrischalen

Beitrag von Lauscher » Donnerstag, 12. November 2015 12:54

Dankbar die den Umgang mit dem Autoklaven betreffen, bezüglich konstant bei einen Bar zu Sterilisieren, wird das eventuell über die Heizplatte geregelt
Hallo Klaus,

ich kenne Deinen Autoklaven nicht; ich habe auch ein uraltes Modell von der Bundeswehr, das elektrisch beheizt wird, aber keine eigene Steuerung besitzt.
Ich mache es so, daß ich mich davorsetze, und über 2 Stunden Temperatur und Druck im Auge behalte. Sobald der Druck zu hoch wird, so ca. 1,9 bar, schalte ich das Gerät aus, sobald er niedrig wird, so 1,2 bar, schalte ich ihn an. Das alle paar Minuten über 2 Stunden hinweg.

Bei den überlaufenden Petris schließe ich mich Stoff an - wahrscheinlich ist der Druck zu schnell gesunken, dann kocht das Agar über. (Ich selbst verwende gar kein Agar, sondern kleine Substratbehälter. Darauf sind Kontis schwerer zu erkennen, macht mir aber weniger Arbeit).

Viele Grüße, Lauscher
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