Pilzfunde 2021/22/23 in Berlin

Hier gibts Infos über unsere "Freunde" aus dem Wald und Berichte über unsere Funde.

Moderatoren: Mycelio, Das-Pilzimperium

kroxi
Neuling
Beiträge: 36
Registriert: Sonntag, 28. November 2021 14:19

Re: Pilzfunde 2021/22 in Berlin

Beitrag von kroxi » Montag, 25. Juli 2022 09:00

Boviste! An einer relativ feuchten Stelle in der Nähe der Wuhlheide.
IMG_20220725_095925_343.jpg
IMG_20220725_095927_867.jpg
Benutzeravatar
Mycomane
Ehren - Member
Beiträge: 665
Registriert: Montag, 23. August 2010 17:52
Wohnort: Schlumpfhausen

Re: Pilzfunde 2021/22 in Berlin

Beitrag von Mycomane » Samstag, 30. Juli 2022 00:38

Liebe Kroxi.

Diese Boviste würde ich gern in life sehen.
Scheinen frisch und klonbar zu sein.

LG
Fruchtbar ist die Hyphe noch ... aus der da einst die Spore kroch ...
kroxi
Neuling
Beiträge: 36
Registriert: Sonntag, 28. November 2021 14:19

Re: Pilzfunde 2021/22 in Berlin

Beitrag von kroxi » Mittwoch, 24. August 2022 10:39

Ja zwei waren leider schon vermadet, aber der dritte war super. Natürlich auf Agar gelandet. Noch eine Wachstumsschnecke :D

Neue Funde die letzten Tage:

Lungenseitling (Erstfund! Krämer Wald), nicht näher bestimmte Champignons (Lichtenberg) und nelkenschwindling (Erstfund! Wuhlheide) *party*

Davon nelkenschwindling und Lungenseitling auf Agar. Hoffe die werden was.
IMG_20220824_113730_232.jpg
IMG_20220824_113716_453.jpg
IMG_20220824_113727_189.jpg
Benutzeravatar
Mycelio
Site Admin
Beiträge: 3267
Registriert: Donnerstag, 27. September 2007 04:42
Wohnort: Berlin-Friedrichshain

Re: Pilzfunde 2021/22 in Berlin

Beitrag von Mycelio » Sonntag, 25. Dezember 2022 18:08

Schön, dass du hier weiter gemacht hast, Lara!
kroxi hat geschrieben: Donnerstag, 19. Mai 2022 23:16 Es gibt irgendeine Geruchskomponente die ich noch nicht kenne und ich frage mich ob das wohl karbol ist? Außerdem bilde ich mir ein, zu erkennen, dass sich ein doppelter Ring bilden wird (also, eine untere Ringkante ist schon da, und oben müsste ja beim aufreißen eine zweite entstehen...) - dann wären es stadtchampignons. Sie waren halt noch sehr jung. An der Stelle wuchs noch ein zweiter, den hab ich stehen gelassen um in ein paar Tagen nochmal zu schauen wie er dann aussieht.
Stadtchampignons verfärben sich kaum. Wenn sie es tun, dann röten sie leicht.
Alle Karbolegerlinge verfärben sich neongelb, außer wenn sie schon etwas trockener sind. Einfach mal mit dem Fingernagel an unteren Stielende und dem Hutrand kratzen, dann siehst du es sehr schnell.
Und der Geruch... ich finde, die riechen nach so einem klassischen Heftpflaster, kann es aber auch nicht immer wahrnehmen.

Ich staune ja, wie du fast schon von Schwefelporlingen verfolgt wirst, während ich mich bis Ende August doof und dämlich gesucht habe. Bis ich Ende August durch den Treptower Park radelte und den hier entdeckte:
20220828_164234_klein.jpg
Leider war er noch ein wenig zu jung und weich. Wie Tom02 im Nachbarthread schreibt, sind die eh leckerer, wenn sie sich schon ein wenig ausbreiten und nicht mehr ganz so weich und knubbelig sind. Sobald sie am Rand dünn werden ist es aber wieder vorbei mit lecker, dann sind sie bloß noch trocken, säuerlich und leicht bitter.
Ich hatte ihn in einer Papiertüte im Rucksack transportiert und zuhause war er am Rand zerdrückt und der Rucksack nass. Der nächste wird in Watte gepackt! Einen Monat später ist mir das gleiche mit einem Leberreischling passiert. Der hat mir den Rucksack vollgeblutet...


Riesenboviste habe ich erst ab September gefunden, meist in handlicher Größe.
IMG_20220905_170828_klein.jpg
Der war sogar fast madenfrei. Auch wenn sie kaum Geschmack haben, mag ich sie ganz gern gebraten mit Ei drüber.


Im Plänterwald habe ich endlich mal einen Riesenporling gefunden:
IMG_20220923_174538_klein.jpg
Ich war mir schon sicher, dass es dort keine gäbe.


Mein diesjähriges Highlight waren diese Wolligen Scheidlinge im Volkspark Prenzlauer Berg.
IMG_20220904_173546_klein.jpg
Da schaue ich seit Jahren immer wieder an Rosskastanien und Eschenahorn empor und die wachsen einfach aus dem Boden... unerhört! Wobei sie dort aber auf den Resten eines schon stark zersetzten Baumstumpfes wuchsen.


Manchmal lohnt es sich, nach dem Einkaufen noch ein paar Grünflächen oder nahegelegene Parks abzuklappern. Eines Abends, als es schon fast dunkel war, sah ich plötzlich etwas helles auf einer Grünfläche zwischen Wohnblocks in Lichtenberg, im sogenannten Rudolf-Seiffert-Park:
IMG_20220921_124608_klein.jpg
IMG_20220921_124907_klein.jpg
Ein großer, heller Champignon, bei Verletzung scheinbar nicht gilbend und mit sehr schwachem Mandelgeruch.
Ich halte ihn für den Großsporigen Egerling, Agaricus urinascens.
Lecker war er auch.

Grüße, Carsten

Nachtrag 17.06.2023: Bei meiner Bestimmung des großen Champignons hatte ich mich vom stachelig-schuppigen Stiel in die Irre führen lassen. Für Agaricus urinascens sind die Sporen zu klein. Es muss irgendeine der anderen großen, gilbenden Arten um Agaricus arvensis sein.
Benutzeravatar
Mycelio
Site Admin
Beiträge: 3267
Registriert: Donnerstag, 27. September 2007 04:42
Wohnort: Berlin-Friedrichshain

Re: Pilzfunde 2023 in Berlin

Beitrag von Mycelio » Montag, 03. April 2023 20:03

Gestern war ich kurz im Hirschgarten in Köpenick und dann zwischen Erkner und Woltersdorf, knapp außerhalb von Berlin unterwegs.

Im Hirschgarten war nichts zu entdecken, außer einer Riesenporlings-Leiche, die zu meinem großen Erstaunen aus einer umgefallenen Kiefer gewachsen war. Frühjahrslorcheln, die ich eigentlich erwartet hatte, waren nirgendwo zu sehen.

Bei Erkner stieß ich auf zwei noch frische Birkenporlinge, während alle ihre Artgenossen im Umkreis längst erfroren und vergammelt waren. Dann ging es auf die Suche nach Fichten...
Stunden später fand ich hier und da einige verstreute im vermehrungsfähigen Alter mit Zapfen auf dem Boden und irgendwann stand ich endlich vor meinem ersten Fichtenzapfenrübling!
IMG_20230402_182945_klein.jpg
Sogar zwei, wobei der kleine so winzig war, dass er nicht wirklich zählt.
Kurz darauf fand ich sogar noch ein Waldstück mit ca. 100 Fichten, das ich die ganze Zeit gesucht hatte, aber das war gänzlich frei von FiZaRüs.
Benutzeravatar
Mycelio
Site Admin
Beiträge: 3267
Registriert: Donnerstag, 27. September 2007 04:42
Wohnort: Berlin-Friedrichshain

Re: Pilzfunde 2021/22/23 in Berlin

Beitrag von Mycelio » Montag, 08. Mai 2023 23:08

Tja, mit Morcheln & Co hatte ich dieses Jahr kein Glück in Berlin. An der mir bekannten Fundstelle von 2016 sind weder Speise- noch Käppchenmorcheln aufgetaucht und mein neues Wissen bzgl. Pflanzenarten, die Kalk im Boden anzeigen, also Hohler Lärchensporn, echter Bärlauch usw., hat mir zwar mögliche Fundorte, aber keine Funde beschert. Selbst Frühjahrslorcheln konnte ich nicht entdecken.
Daher musste ich ein wenig mogeln, als ich vorletzte Woche die Gelegenheit hatte, zu einer anderen Fundstelle ein paar Kilometer östlich von Berlin mitzukommen, an der es neben Speise- und Käppchenmorcheln auch noch Morchelbecherlinge geben sollte. Käppchenmorcheln wuchsen auch dort nicht und die Morchelbecherlinge waren keine, denn sie sahen anders aus und rochen nicht nach Chlor. Und dabei hatte ich schon Petris gegossen und das Skalpell gewetzt...
Auf einer nähstoffarmen, sandigen Streuobstwiese wuchsen dann aber wirklich Speisemorcheln unter einigen der Apfelbäume.
IMG_20230426_115055_klein.jpg
Mein persönliches Highlight wuchs in einer feuchten Senke im Mischwald:
IMG_20230426_133336_klein.jpg
Blühender Schuppenwurz, zwar kein Pilz, aber eine Pflanze ohne Blätter, die an Baumwurzeln parasitiert.
Benutzeravatar
Mycelio
Site Admin
Beiträge: 3267
Registriert: Donnerstag, 27. September 2007 04:42
Wohnort: Berlin-Friedrichshain

Re: Pilzfunde 2021/22/23 in Berlin

Beitrag von Mycelio » Dienstag, 23. Mai 2023 18:27

Nur so zwischendurch, ein schöner Fund von gestern Abend auf einer toten Weide in der Nähe vom Butzer See in Berlin-Kaulsdorf:
20230522_214039_klein.jpg
Antworten

Zurück zu „Wildpilze - Pilze sammeln“