Eichensud-Zusatz gegen Bakterien und Schimmel
Verfasst: Dienstag, 28. September 2021 19:17
Hallo zusammen,
in den letzten Wochen habe ich die Erfahrung gemacht, dass MEYA, welcher mit Eichensud zubereitet wurde, sowohl das Wachstum von Bakterien unterdrückt, als auch die Ausbreitung von Schimmel behindert.
Ich habe ja diese mit Grünschimmel verseuchte getrocknete Körnerbrut vom Eichhase aus der Ukraine und wollte mal schauen, ob ich aus dem zerriebenen Myzel irgendwas isolieren kann, wenn ich es auf Agar verstreiche. Dabei kam mir der Gedanke, dem Eichhase einen Vorteil zu verschaffen, wenn ich den Nährboden mit Eichensud anmische. Das hat zwar nicht geklappt, denn es wuchs ausschließlich Grünschimmelmyzel, aber es wuchs nur ein paar Millimeter weit und blieb dann stehen. Natürlich produzierte es Sporen, die erst nach Wochen in unbeimpften Bereichen keimten und äußerst kümmerlich wuchsen.
Dann hatte ich letztens einen Klapperschwamm gefunden, den ich klonen wollte. Ein oder zwei Tage nach einem heftigen Regenschauer war er immer noch ziemlich nass und schwer, also waren Probleme mit Bakterien zu erwarten. Wie befürchtet, waren alle Klonstücke auf normalem MEYA nach weniger als einem Tag von einem breiten Schleimring umgeben und nach nunmehr zehn Tagen sind nirgendwo Pilzhyphen zu entdecken. Auf MEYA mit Eichensud sieht man in fast allen Petris keine Spur von einer Konti und es wächst Myzel, bloß in einer Schale gibt es einen leichten Schleimring, durch den sich das Myzel gerade durchgekämpft hat.
Ich hatte übrigens 5g Eichenpellets in 100ml Wasser aufgekocht und 15 Minuten ziehen lassen, dann die braune Brühe abgegossen, wieder auf 100ml aufgefüllt, wie üblich Malzextrakt, Hefeextrakt und Agarpulver zugegeben, sterilisiert und gegossen.
Klapperschwamm, Leberreischling, Riesenporling, Schwefelporling und Lackporling mögen jedenfalls den Agar mit Eichensud, beim Shiitake sollte es auch so sein. Inwiefern das mit Pilzen funktioniert, die nicht auf Eichenholz wachsen, weiß ich nicht.
Beim Violetten Rötelritterling, der gern im Laub unter Eichen wächst, klappt es auch.
LG, Carsten
Nachtrag:
Gerade habe ich bemerkt, dass die antibakteriellen Eigenschaften von Eichensud schonmal besprochen wurden:
viewtopic.php?f=79&t=3857&start=15#p27672
Den dort beschriebenen Effekt, dass der Agar nicht so richtig fest wird, sehe ich hier auch.
in den letzten Wochen habe ich die Erfahrung gemacht, dass MEYA, welcher mit Eichensud zubereitet wurde, sowohl das Wachstum von Bakterien unterdrückt, als auch die Ausbreitung von Schimmel behindert.
Ich habe ja diese mit Grünschimmel verseuchte getrocknete Körnerbrut vom Eichhase aus der Ukraine und wollte mal schauen, ob ich aus dem zerriebenen Myzel irgendwas isolieren kann, wenn ich es auf Agar verstreiche. Dabei kam mir der Gedanke, dem Eichhase einen Vorteil zu verschaffen, wenn ich den Nährboden mit Eichensud anmische. Das hat zwar nicht geklappt, denn es wuchs ausschließlich Grünschimmelmyzel, aber es wuchs nur ein paar Millimeter weit und blieb dann stehen. Natürlich produzierte es Sporen, die erst nach Wochen in unbeimpften Bereichen keimten und äußerst kümmerlich wuchsen.
Dann hatte ich letztens einen Klapperschwamm gefunden, den ich klonen wollte. Ein oder zwei Tage nach einem heftigen Regenschauer war er immer noch ziemlich nass und schwer, also waren Probleme mit Bakterien zu erwarten. Wie befürchtet, waren alle Klonstücke auf normalem MEYA nach weniger als einem Tag von einem breiten Schleimring umgeben und nach nunmehr zehn Tagen sind nirgendwo Pilzhyphen zu entdecken. Auf MEYA mit Eichensud sieht man in fast allen Petris keine Spur von einer Konti und es wächst Myzel, bloß in einer Schale gibt es einen leichten Schleimring, durch den sich das Myzel gerade durchgekämpft hat.
Ich hatte übrigens 5g Eichenpellets in 100ml Wasser aufgekocht und 15 Minuten ziehen lassen, dann die braune Brühe abgegossen, wieder auf 100ml aufgefüllt, wie üblich Malzextrakt, Hefeextrakt und Agarpulver zugegeben, sterilisiert und gegossen.
Klapperschwamm, Leberreischling, Riesenporling, Schwefelporling und Lackporling mögen jedenfalls den Agar mit Eichensud, beim Shiitake sollte es auch so sein. Inwiefern das mit Pilzen funktioniert, die nicht auf Eichenholz wachsen, weiß ich nicht.
Beim Violetten Rötelritterling, der gern im Laub unter Eichen wächst, klappt es auch.
LG, Carsten
Nachtrag:
Gerade habe ich bemerkt, dass die antibakteriellen Eigenschaften von Eichensud schonmal besprochen wurden:
viewtopic.php?f=79&t=3857&start=15#p27672
Den dort beschriebenen Effekt, dass der Agar nicht so richtig fest wird, sehe ich hier auch.