Was beim Schwefelporling zu beachten ist
Verfasst: Mittwoch, 28. Dezember 2022 17:05
Hallo zusammen,
es hatte mich bisher immer gewundert, dass beim Schwefelporling oft darauf hingewiesen wird, ihn vor dem Braten abzukochen und dass es hin und wieder, aber häufiger als bei anderen Pilzen, zu individuellen Unverträglichkeiten bzw. Allergien kommt, weswegen man erstmal nur kleine Mengen probieren sollte.
Wie die meisten anderen Pilze enthält der Schwefelporling im rohen Zustand Gifte, welche bei ihm wohl etwas länger erhitzt werden müssen, um zerstört zu werden. Hierzu habe ich leider keine Richtwerte.
Ich hatte die Pilzstücke bisher immer 5 - 10 Minuten in kochendes Wasser gegeben und dann gründlich durchgebraten. Dabei müssen sie ja zuerst das vorher aufgenommene Wasser abgeben und bis sie dann außen knusprig sind, während ich sie bei geringer Hitze schmoren lasse, sind wahrscheinlich weitere 10 - 15 Minuten vergangen. D.h. ich habe Schwefelporlinge insgesamt mindestens 20 Minuten gekocht und gebraten, eher länger.
Jetzt nochmal zu den Unverträglichkeiten:
Warnungen über die angebliche Giftigkeit von Schwefelporlingen an Eibe, Robinie und Goldregen hatte ich schon oft gelesen, bisher war mit aber keinerlei Beweis bekannt.
Als vorgestern das Thema hier wieder aufkam, hatte ich erneut gegoogelt und bin über den Thread von Andreas Kunze im DGfM-Forum
"Schwefelporling an Eibe/Robinie giftig?"
https://forum.dgfm-ev.de/thread/2217-sc ... ie-giftig/
auf einen Beitrag von Harald Andres Schmid im PilzePilze-Forum gestoßen.
http://www.pilzepilze.de/cgi-bin/webbbs ... read=37228
Somit ist die Aufnahme von Giften aus Robinienholz also nachgewiesen und es ist gut möglich, dass viele der individuellen Unverträglichkeiten eigentlich Taxin-Syndrome sind, also Reaktionen auf ein Gift der Eibe.
Symptome wären dann z.B.
- kirschrot gefärbte Lippen,
- trockener Mund,
- erweiterte Pupillen,
- Übelkeit und extreme Blässe,
- Herz und Kreislaufstörungen,
- kalter Schweiß,
- allgemeines Unwohlsein,
- Kopfschmerz.
Tja... bei dem, den ich zubereitet und eingefroren habe, muss ich mir wohl nochmal den Baumstumpf ansehen...
Die angebliche Bitterkeit von Schwefelporlingen, die an Eiche gewachsen sind, konnte ich bisher nur bei Exemplaren wahrnehmen, die sowieso schon zu alt zur Zubereitung waren. D.h. sie hatten schon dünne, flache Ränder und waren sowieso schon zäh, trocken und säuerlich.
Bei schon älteren, regennassen Exemplaren wäre ich sowieso vorsichtig, seit ich vom Klonen weiß, was sich so alles darin tummeln kann, aber das gilt ja für alle Pilze.
Für mich sind sie im optimalen Zustand, wenn sie sich schon etwas ausgebreitet haben, die Ränder aber noch weich und knubbelig sind.
Falls ihr schon öfter Schwefelporlinge gegessen habt, ohne Probleme zu bekommen, postet doch mal, wie ihr sie zubereitet incl. der Info, wie lange ihr sie erhitzt.
Und falls ihr auf den Baum geachtet hattet und sie trotz ausreichender Erhitzung nicht vertragen habt, wäre es auch interessant.
Grüße, Carsten
es hatte mich bisher immer gewundert, dass beim Schwefelporling oft darauf hingewiesen wird, ihn vor dem Braten abzukochen und dass es hin und wieder, aber häufiger als bei anderen Pilzen, zu individuellen Unverträglichkeiten bzw. Allergien kommt, weswegen man erstmal nur kleine Mengen probieren sollte.
Wie die meisten anderen Pilze enthält der Schwefelporling im rohen Zustand Gifte, welche bei ihm wohl etwas länger erhitzt werden müssen, um zerstört zu werden. Hierzu habe ich leider keine Richtwerte.
Ich hatte die Pilzstücke bisher immer 5 - 10 Minuten in kochendes Wasser gegeben und dann gründlich durchgebraten. Dabei müssen sie ja zuerst das vorher aufgenommene Wasser abgeben und bis sie dann außen knusprig sind, während ich sie bei geringer Hitze schmoren lasse, sind wahrscheinlich weitere 10 - 15 Minuten vergangen. D.h. ich habe Schwefelporlinge insgesamt mindestens 20 Minuten gekocht und gebraten, eher länger.
Jetzt nochmal zu den Unverträglichkeiten:
Warnungen über die angebliche Giftigkeit von Schwefelporlingen an Eibe, Robinie und Goldregen hatte ich schon oft gelesen, bisher war mit aber keinerlei Beweis bekannt.
Als vorgestern das Thema hier wieder aufkam, hatte ich erneut gegoogelt und bin über den Thread von Andreas Kunze im DGfM-Forum
"Schwefelporling an Eibe/Robinie giftig?"
https://forum.dgfm-ev.de/thread/2217-sc ... ie-giftig/
auf einen Beitrag von Harald Andres Schmid im PilzePilze-Forum gestoßen.
http://www.pilzepilze.de/cgi-bin/webbbs ... read=37228
Somit ist die Aufnahme von Giften aus Robinienholz also nachgewiesen und es ist gut möglich, dass viele der individuellen Unverträglichkeiten eigentlich Taxin-Syndrome sind, also Reaktionen auf ein Gift der Eibe.
Symptome wären dann z.B.
- kirschrot gefärbte Lippen,
- trockener Mund,
- erweiterte Pupillen,
- Übelkeit und extreme Blässe,
- Herz und Kreislaufstörungen,
- kalter Schweiß,
- allgemeines Unwohlsein,
- Kopfschmerz.
Tja... bei dem, den ich zubereitet und eingefroren habe, muss ich mir wohl nochmal den Baumstumpf ansehen...
Die angebliche Bitterkeit von Schwefelporlingen, die an Eiche gewachsen sind, konnte ich bisher nur bei Exemplaren wahrnehmen, die sowieso schon zu alt zur Zubereitung waren. D.h. sie hatten schon dünne, flache Ränder und waren sowieso schon zäh, trocken und säuerlich.
Bei schon älteren, regennassen Exemplaren wäre ich sowieso vorsichtig, seit ich vom Klonen weiß, was sich so alles darin tummeln kann, aber das gilt ja für alle Pilze.
Für mich sind sie im optimalen Zustand, wenn sie sich schon etwas ausgebreitet haben, die Ränder aber noch weich und knubbelig sind.
Falls ihr schon öfter Schwefelporlinge gegessen habt, ohne Probleme zu bekommen, postet doch mal, wie ihr sie zubereitet incl. der Info, wie lange ihr sie erhitzt.
Und falls ihr auf den Baum geachtet hattet und sie trotz ausreichender Erhitzung nicht vertragen habt, wäre es auch interessant.
Grüße, Carsten