Flüssigmyzel

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roland
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Beitrag von roland » Mittwoch, 31. Oktober 2007 07:17

Hallo Andre
nein nein aufgegeben hab ich das Projekt noch nicht, nur etwas verschoben.Leider bin ich am Wochenende nicht dazu gekommen es auszuprobieren. Aber jetzt hab ich Urlaub und etwas mehr
Zeit. Am Montag hab ich erstmal meine neue Reinbank in Betrieb genommen.
Fotos kommen auch noch.
Vielleicht heute Abend.
Bis bald

Roland
Nico
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Beitrag von Nico » Mittwoch, 31. Oktober 2007 14:05

Macht keinen so riesigen Aufwand. Flüssigmycelkulturen sind wirklich primitiv. Ich verwende meist ein Glas oder eine Ketchupflasche mit twist-off-Deckel, haue dort ein Loch hinein und stopfe es mit einem fetten Stopfen aus Polyfill. In die Flasche wirft man einen geeigneten Gegenstand (Murmeln, Glasscherben, oder noch besser scharfe Stanzabfälle aus VA-Material) um später durch Schütteln die Mycelqualle zerlegen zu können. Flasche keinesfalls vollfüllen. Lösung sterilisieren bei 121 Grad, nicht so lange, daß Zuckerbestandteile karamelisieren.

Beimpfen und steril entnehmen kann man durch das Polyfill. Die Polyfillwatte darf allerdings nicht mit Nährlösung durchtränkt werden, weil sonst Kontis durchwachsen können. Man kann auch Durchstechstopfen hineinkleben oder Silikon verwenden. Das verschließt sich auch wieder von selbst. Beimpfen kann man mit Mycel oder Sporenlösung. Die Beimpferei läuft grundsätzlich mit Einwegspritzen und langen Kanülen ab, ca. 1.2mm Durchmesser.

Ich muß mal geeignete Spikes beschaffen, die dürften optimalst sein und die gibt es auch mit hepa-Belüftungsfilter:

http://media.berner-international.de/me ... _a_web.pdf
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roland
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Beitrag von roland » Mittwoch, 31. Oktober 2007 18:04

Hallo zusammen
hier wie versprochen einige Bilder con meinem Aufbau.
Bild
Bild
Ich hatte es erst mit einem Magnetrührer versucht , da aber der Boden des Glases nicht ganz
plan ist , war das ein schönes geklapper.Durch den Auftrieb der Luftblasen wird das ganze so schön verwirbelt das man keinen Rührer mehr braucht.Ich habe das Glas mit etwas Flüssigmyzel
vom Shiitake geimpft ( ca 0,5ml).Die Myzelfäden kann man auf den Bildern schon gut sehen.
Naja ich bin ja mal gespannt was draus wird.
@Nico
Danke für die Idee das mit spikes zumachen .Wie lange dauert es denn bei Dir bis das Myzel
verwendbar ist?


Bis bald

Roland
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Beitrag von roland » Donnerstag, 01. November 2007 16:45

Hallo
kann mir den jemand mal sagen wie das Shiitakemyzel in flüssigem Nährmedium ausehen muss?
Oder anders gefragt wie sieht es aus wenn es abstirbt?
Bis jetzt hat es sich in der Farbe nicht verändert . Ich hab den Eindruck die kleinen Fäden sind etwas länger geworden.Wir werden sehen.

Danke für eure Antworten

Roland
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Mycelio
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Beitrag von Mycelio » Freitag, 02. November 2007 11:15

Nicht so ungeduldig, gib den kleinen mal ne Woche oder zwei zum Wachsen. Dann sollten sie etwa so aussehen:
Bild
Das ist zwar Hericium-Mycel, Shiitake sieht aber genauso aus.

Bei mir bilden Shiitake-Sporen in Honigwasser nach zwei Wochen Flocken und Quallenförmige Gebilde von etwa 0,5 - 1cm Durchmesser.
Bild
Bei dem Tohuwabohu in deinem Glas ist es aber möglich, daß die Dinger zerrissen werden und sich bloß die Anzahl der Fäden vermehrt.

Gruß,
Carsten
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AndreasTyrol
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Beitrag von AndreasTyrol » Montag, 12. November 2007 17:52

Hallo Roland, :)


wirklich sehr schön, dein erster Versuch zum Bau eines Minifermenters. :!:
Leider habe ich momentan keine Zeit zum Schreiben; sobald es zeitlich wieder leichter geht, kommt mein Kommentar! :)


Weiterhin viel Erfolg und Mut zum Experimentieren wünscht dir
Andre.
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AndreasTyrol
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Beitrag von AndreasTyrol » Montag, 12. November 2007 18:14

Nico hat geschrieben:Macht keinen so riesigen Aufwand. Flüssigmycelkulturen sind wirklich primitiv. ...
Hallo Nico,


vielen Dank für die Beschreibung deiner Methode!

Ich finde allerdings, dass beide Grundarten zum Arbeiten gut und interessant sind. Einerseits die möglichst einfachen Methoden, die mit dem minimalsten Aufwand einen angestrebten Zweck erreichen. Aber auch andererseits, aufwendige Methoden, die dafür auf einen bestimmten Zweck hin optimiert sind, wie z.B. absolute Sterilität oder möglichst starkes Wachstum, usw.

Mit deiner Methode wirst du zwar einige Pilze in der Flüssigkeit etwas zum Wachsen bringen, manch andere Arten aber nicht. Und du wirst immer nur eine geringe Ausbeute haben, weil du wenig Volumen Kulturflüssigkeit hast. Sobald du mehr Volumen hast, musst du anfangen aktiv zu belüften, sonst funktioniert es nicht mehr. Usw. ...

Doch man verstehe mich bitte nicht falsch! Ich bin ein großer Fan der "keep it simple" Methoden; ich bin auch immer auf der Suche nach solchen Methoden im Web. Z.B. kann man Gaschromatographie mit Waschpulver betreiben ... Oder verkeimtes Wasser durch Einfüllen in PET Flaschen und in die Sonne legen dekontaminieren (Entwicklungsländer), ein Mikroskop mit Plastik Linsen aus Billigstkameras (Einmal - Photoapparate) bauen, oder Universalindikator Papier (pH 1-12) aus Rotkraut herstellen, usw.

Dass solche Methoden dann allerdings ihre Grenze haben ist sicherlich jedem klar.


Schöne Grüße von Andre!
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Jinx
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Beitrag von Jinx » Mittwoch, 14. November 2007 22:04

Universalindikator Papier (pH 1-12) aus Rotkraut herstellen
Wie das funktioniert würde mich brennend interessieren. :o
Hast du Links oder eine kurze Beschreibung dazu?

Gruß
Udo
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AndreasTyrol
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Beitrag von AndreasTyrol » Samstag, 17. November 2007 13:26

Jinx hat geschrieben:
Universalindikator Papier (pH 1-12) aus Rotkraut herstellen
Wie das funktioniert würde mich brennend interessieren. :o
Hast du Links oder eine kurze Beschreibung dazu?

Gruß
Udo
Hallo Udo,


hier kommen Bilder und der Link.

Die Bilder sind mehr oder weniger selbst erklärend.

Bild
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Bild
Wasser hinzufügen,
sodass das geschnittene Rotkraut gerade bedeckt ist,
und eine halbe Stunde lang kochen.

Bild
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Bild
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Bild
Bild
Bild

Wer genaue pH Werte mit diesem Indikatorpapier ermitteln will, kann dazu eine Digi-Cam oder einen scanner verwenden: Indikatorstreifen kurz in die Flüssigkeit eintauchen, mit der Digicam aufnehmen oder mit dem scanner einscannen. Das Bild mit einer Fotobearbeitungssoftware (z.B. Photoshop) nach RGB Anteilen abchecken. Dazu muss vorher eine Eichgerade aus Indikatorpapieren, die in Flüssigkeiten mit bekanntem pH eingetaucht wurden, erstellt werden. Mit dieser Eichgerade kann man dann seine Probe vergleichen.
Nach einigen Monaten verändern sich die Farbwerte des Indikatorpapiers und man muss ev. neues Indikatorpapier herstellen, oder eine neue Eichgerade (für ältere Papiere) erstellen.

Mehr dazu in der engl. Anleitung, siehe Link.

Hier der Link: http://www.funsci.com/fun3_en/acids/acids.htm#6

Viel Spaß bei Krautschneiden wünscht dir
Andre.
Zuletzt geändert von AndreasTyrol am Dienstag, 20. November 2007 17:21, insgesamt 1-mal geändert.
Waldfrieden
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Beitrag von Waldfrieden » Samstag, 17. November 2007 17:09

das ist ja richtig gei! :)
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Jinx
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Beitrag von Jinx » Sonntag, 18. November 2007 00:39

Das ist wirklich klasse. Mehr als simpel.

Dankescheen! :lol:
Udo
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Beitrag von AndreasTyrol » Dienstag, 20. November 2007 17:39

Hallo Roland :)


Zunächst mal muss ich gestehen, dass ich dich sehr um die Fähigkeit beneide, solche Dinge selbst zusammenzubauen. Dazu gehört einiges an handwerklichem Geschick, Wissen und Geräten. Aber Geräte hast du ja ...
roland hat geschrieben:Ich hatte mal ca 15 Tonnen Laborglas gekauft , davon habe ich jetzt noch noch so 1,5 Tonnen ...
(lach) Hä, wie bitte? Wer kauft denn schon 15 Tonnen Laborglas???? Und von wem??? Bist du oder warst du in der Krankenhausschrott Branche tätig? Ich wüsste jedenfalls nicht, wo ich einige Tonnen (!) Laborglas so nebenbei kaufen könnte.

Nun zu deinem Gurkenglas Fermenter:

Mein erster Eindruck: gefällt mir sehr gut ! Scheint eigentlich relativ leicht nachzubauen zu sein (zumindest bisher), eine wichtige Eigenschaft (zumindest für mich und sicherlich viele andere Besucher des Forums).

Nun zu den Details:
In den Deckel hab ich ein Loch gemacht, was mit so einem Selbstklebenden Sterilverschluss verschlossen ist.
Ich vermute dass es sich um die weiße Scheibe oben auf dem Deckel des Glases handelt und dass es sich dabei um den Luftauslass handelt. Könntest du bitte auch die genaue Bezeichnung und deine Bezugsquelle für diese Art Sterilverschluss angeben? Dies dient der Vollständigkeit - Besucher des Forums die sich damit nicht so gut auskennen, brauchen dann nicht lang rumzusuchen oder rumzufragen, wo man sowas bekommt. Dasselbe bitte auch für das Sterilluftfilter und die kleine Kolbenpumpe.
Dann hab ich mit Pneumatikverschraubungen für einen Durchgang durch den Deckel gesorgt ...
Was sind denn genau Pneumatikverschraubungen? Irgendwelche Unterschiede zu "normalen" Verschraubungen?

Es schaut auf dem Foto so aus, als ob du für Lufteinlasspneumatikverschraubung und Substratausgang dieselben Teile verwendet hast. Ist dieser Eindruck richtig?
Ich hab schon vermutet, dass der Sprudelstein das sterilisieren nicht übersteht.Total zerfallen.
War zu erwarten.
Jetzt habe ich einen Schalldämpfer aus Sintermetall genommen, spudelt zwar nicht so schön aber ist sterilisierbar.
Hmm. Kannst du für uns Laien nähere Angaben zu diesem "Schalldämpfer aus Sintermetall" machen? Wo kann ich denn sowas kaufen oder ausbauen?
Wer Tippfehler findet kann sie behalten.
(lach) Kein Mensch kümmert sich hier um Tippfehler oder Rechtschreibung ...
Ich lese oft in alten Büchern und wissenschaftlichen Zeitschriften (vor 1900). Damals gab es noch keine "Rechtschreibung" und jeder hat geschrieben, wie er Lust hatte. "Eigenartigerweise" kann man trotzdem alles sehr gut verstehen. Die sog. Rechtschreibung ist Blödsinn, erfunden um den Menschen das Leben schwer zu machen. Besonders den Kindern die sich in der Schule nicht gegen diesen Unsinn auflehnen dürfen ...

Zurück zu unserem Thema:

Übrigens: Ein Foto wo die kleine Kolbenpumpe mit drauf ist wäre sehr angenehm!

Das "runde Ding" in dem der kleine Fermenter steht ist, vermute ich mal, eine Heizeinheit. Stimmt das?

Einige Teile in deinem Fermenter schauen auf dem Foto aus als ob sie aus Kupfer wären. Täuscht das nur ? (Ich glaube du sprichst von Edelstahlteilen.) Kupfer wäre schlecht, glaube ich, weil es das Wachstum der Mikroorganismen hemmt.

Die Meldung von Carsten (Mycelio): "Bei dem Tohuwabohu in deinem Glas ..." kann ich nicht ganz nachvollziehen: ich finde dein kleiner Fermenter sieht sehr gut und ordentlich aus. In einem professionellen, sehr teuren Laborfermenter schaut es noch viel "wilder" aus (= viele Bestandteile vorhanden) und die Kulturen wachsen dennoch gut. Solange nichts gerührt wird und du hast ja den Magnetrührer im Fermenter, kann man sowieso von keiner sinnvollen Submerskultur (= "Flüssigkultur") sprechen. ("Submers" ist ein Fachausdruck der Mikrobiologie für diese Art der Myzelkultur, kommt aus dem Latein von "submergo, submergere" und bedeutet "versenken, untertauchen". Quelle: Schlegel, Allgemeine Mikrobiologie - Vocabularium, ganz hinten im Buch.)

Ich werde in den Weihnachtsferien versuchen, deinen kleinen Fermenter nachzubauen, falls ich die Bauteile auftreiben kann. Leider habe ich nicht so viel Erfahrung wie du mit solch technischen Dingen, aber ich bin lernfähig und falls mal was daneben geht hält sich der Schaden in Grenzen und man kann es nochmal probieren.

Ich hoffe, dass du deinen Fermenter bald ausprobierst, oder hast du schon? Bezieht sich das Obige wo du nach dem Wachstum bzw. Absterben des Shiitakemyzels fragst, auf den neuen kleinen Fermenter? Mit so einem "komplizierten" Pilz wie dem Shiitake würde ich meine ersten Fermenter-Testversuche nicht durchführen. Ich würde die unkomplizierten und unverwüstlichen Austernpilze nehmen, von denen auch belegt ist (Lelley), dass sie submers wachsen. Kompliziertere Pilze würde ich erst probieren, wenn sich der Fermenter bei einfachen Kulturen bewährt hat.


Schöne Grüße von Andre.
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Beitrag von roland » Dienstag, 20. November 2007 20:45

Hallo Pilzfreunde
ich habe im Moment leider wenig Zeit, aber werde trotzdem versuchen die ein oder andere
Antwort jetzt schon zu geben.
1.Zu dem Laborglas: ja wie kommt an so was ? Ein Bekannter hatte damals aus einem Betrieb
der ehemaligen DDR eine ganze Lagerhalle voll Laborglas bekommen.Zu 90 % alles noch original
Verpackte Neuware.Der seine Lagerhalle räumen musste habe ich Ihm für kleines Geld
3 LKW's Laborglas abgekauft. Viel ist auf dem Flohmarkt gelandet.Die letzten Reste hab ich jetzt
noch.Also falls jemand Interesse hat kann er gerne was bekommen , aber nur Selbstabhohler.
Das verpacken ist teuerer als das Glas. Dann bitte PN.

2. Sterilverschluß: Den hab ich bei ebay gekauft http://cgi.ebay.de/Sterilverschluss-sel ... dZViewItem
Gibt es auch bei Zuchtbedarf.de.Und Du hast Recht es ist die weiße Scheibe auf dem Deckel.

3.Den Sterilluftfilter auf der Lufteintritsseite hab ich mal als Muster von Sartorius bekommen.
Da gibt es aber bestimmt auch noch andere Hersteller.

4. Pumpe : Das Pümpchen hab ich aus dem Modellbaubedarf ist eigentlich als Spritpumpe
gedacht, aber die pumpt halt auch Luft.Ist für 12V Betrieb ausgelegt , aber da sie sich schwer tut mit Luft lasse ich sie jetzt mit 7,5 Volt laufen.

5.Pneumatikverschraubungen: Zu meiner Schande muss ich gestehen,dass die erste Ausführung mit Pneumatikverschraubungen war die notgedrungene zweite Ausführung
da waren gerade die Verschraubungen die ich gebraucht hätte ausgegangen.Die zweite
Ausführung deswegen , weil meine Frau die erste Ausführung in unserem Dampfdrucktopf
Montags gefunden hatte , und natürlich entsorgt hatte.(wg keine eine Ahnung was das soll)
Ich hab Ihr aber schon verziehen( schweren Herzens).Das sind ganz normale Pneumatik
Schlauchverschraubungen für 6/4 Schlauch.Am Wochenende werde ich das noch mal alles
richtig fotografiere.

6.Schalldämper:die bekommt man auch da wo man die Verschraubungen kaufen kann.(Baumarkt?).Das ist einfach aufgeschäumtes Metall ?Was dann Luftdurchlässig ist.

So ich muss jetzt weg , werde mich am Wochenende wieder melden.

Bis bald Roland
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Beitrag von Mycelio » Dienstag, 20. November 2007 21:01

Die Meldung von Carsten (Mycelio): "Bei dem Tohuwabohu in deinem Glas ..." kann ich nicht ganz nachvollziehen: ich finde dein kleiner Fermenter sieht sehr gut und ordentlich aus. In einem professionellen, sehr teuren Laborfermenter schaut es noch viel "wilder" aus (= viele Bestandteile vorhanden) und die Kulturen wachsen dennoch gut. Solange nichts gerührt wird und du hast ja den Magnetrührer im Fermenter, kann man sowieso von keiner sinnvollen Submerskultur (= "Flüssigkultur") sprechen. ("Submers" ist ein Fachausdruck der Mikrobiologie für diese Art der Myzelkultur, kommt aus dem Latein von "submergo, submergere" und bedeutet "versenken, untertauchen". Quelle: Schlegel, Allgemeine Mikrobiologie - Vocabularium, ganz hinten im Buch.)
Tut mir leid, wenn das abwertend geklungen hat!
Ich dachte nur, die armen kleinen Mycelflocken würden das Wachstum einstellen, wenn sie den ganzen Tag herumgewirbelt und zerrissen werden. Nachdem ich mal ein bißchen bzgl. Fermenter gegoogelt habe, sehe ich ein, daß das wohl nicht der Realität entspricht.

Roland, es wäre interessant zu erfahren, wie dein Shiitake-Mycel weitergewachsen ist. Habe neulich selbst mal zwei Stücke aus einem Shiitake-Stiel in Honigwasser geworfen. Nach 11 Tagen bei 17°C ohne Belüftung ist aber nur wenig Mycel gewachsen.
Bild
Honigwasser ist scheinbar kein optimales Medium. Obwohl ich es nur kurz im DDKT hatte, fiel in den ersten Tagen irgendetwas aus und bildete auf allem, was im Glas ist, einen feinen Niederschlag, der sehr leicht aufgewirbelt wird. Generell finde ich Flüssigkulturen aber optimal, um Getreide oder Substrat zu beimpfen. Mit solch konzentrierter Mycelsuppe wie im letzten Foto im Beitrag von Davidson30 kann man sicher etliche Liter Getreide beimpfen, die dann ratzfatz besiedelt werden.

Ein Nachteil ist wohl, daß man Kontaminationen in Flüssigkeiten nur schwer erkennt. Besonders Schimmel fällt erst dann als solcher auf, wenn er an der Oberfläche wächst.


Grüße, Carsten
Zuletzt geändert von Mycelio am Dienstag, 20. November 2007 23:09, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag von roland » Dienstag, 20. November 2007 21:30

Noch mal Hallo
hab mich doch tatsäcclich um eine Stunde vertan.
Jetz hab ich auch die Antwort von Carsten gelesen.Also Carsten ich hatte das auch nicht
abwertend aufgefasst.Aber Du hattest recht in dem Glas war einiges los.

Um noch mal auf meinen Versuch zurück zukommen , der ist natürlich verunglückt. Als ersten
Fehler wohl hab ich normalen Zucker genommen.Die Myzelfäden sind anfangs so gut wie nicht gewachsen.Nach 3 Tagen gab es wohl so einen Wachstumsschub , dann wurde die Brühe
milchig und dann fing Sie an zu riechen.Ich hab dann nochmal Shiitake mit Honigwasser
angesetzt und siehe da die Myzelfäden sammelten sich alle an den Titanteilen die da ins Wasser
ragen und innnerhalb einer Woche hatte ich das Glas schon ganz schön voll.Aber nicht so schön klein
wie ich das gerne gehabt hätte sondern irgentwie trotzdem klumpig.Ich hab dann mal was auf eine Spritze aufgezogen , und versucht durch eine 0,9 mm meinen Substratbeutel zu
beimpfen , aber die Brut ist ganz schön zäh durch die Kanüle gedrückt worden.Es waren auch nur
5 ml auf einen Beutel , aber es wächst zwar lansamer als mit Körnerbrut aber es tut sich was.
Ich werde jetzt am Wochenende noch mal meinen Magnetrührer suchen , und an den Magneten werde ich ein Edelstahlmesser befestigen , dann kann man alle Tage mal kurz
durchrühren lassen.Vielleicht werden die Klumpen dann kleiner.
Ich hatte damals zum Vergleich ein zweite Glas auch mit Shiitake angesetz um zu sehen wer schneller ist. Ich habe heute noch mal nachgesehen , im zweiten Glas ist nur so eine
Qualle zu sehen etwa nur ein viertel von dem was ich in dem anderen Glas hatte.

So für heute hab ich genug geschrieben.Am Wochende werde ich weiter berichten.

Bis bald Roland
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