effizienteres Klonverfahren?

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sepp treber
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effizienteres Klonverfahren?

Beitrag von sepp treber » Sonntag, 18. Juli 2010 14:23

hej hej!

bin neu hier im forum und hab gleich ne frage/idee:

könnte man frischpilzfasern denn nicht direkt in honigwasser/dextrosewasser tauchen, anstatt dies auf nährböden in petris zu vermehren? die vorteile wären:

- eine grössere menge an impfmaterial (mycelspritzen)

- der (relativ) grosse aufwand des petrigiessens würde wegfallen

- und das kontirisiko würde sinken, da man diverse arbeitsschritte überspringt

hat da jemand erfahrung damit, oder gibt es bereits im vorfeld theoretische hürden?

mit besten grüssen

sepp
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Re: effizienteres Klonverfahren?

Beitrag von blubb0211 » Sonntag, 18. Juli 2010 14:38

Hihi, hallo und herzlich willkommen! :-)
Also das was du hier beschreibst nennt man Flüssigmyzel aka Flümy.
Einfach mal in der Suchfunktion eingeben und du weisst bescheid :-D hehe
Hast du denn schon Erfahrungen mit der Pilzzucht oder bist du Anfänger?
Für den Anfang würde ich erstmal mit Agar arbeiten. Flümy ist nicht so einfach, wie es theoretisch wäre ;-)
Viele Grüsse

Fabian
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sepp treber
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Re: effizienteres Klonverfahren?

Beitrag von sepp treber » Sonntag, 18. Juli 2010 15:39

Hej fabian!

vielen dank für die schnelle antwort! wirklich ein sehr sympatisches forum!! :D

also ich würde mich als einen "leicht fortgeschrittenen anfänger" bezeichnen, hab also schon den ein oder anderen pilz zum fruchten gebracht, mit agar bis dato jedoch weniger erfolgreiche erfahrungen gemacht.
hab vor 2 wochen ein glas honigflümy und diverse gläser dextroseflümy angesetzt. alle gläser wurden im normalen kochtopf ca. 90 sterilisiert, da ich keinen ddkt besitze. honig funzt bis jetzt wunderbar, haben sich schon richtig fette mycelquallen gebildet. in den dextrosegläsern (traubenzucker in würfelform, mittels mörser pulverisiert) schwimmt so ne art dextrosescheibe seit dem sterilisieren an der wasseroberfläche, von mycelquallen bis jetzt keine spur. ausserdem hab ich noch nen 5%igen glucosebeutel (aus dem rettungswesen) beimpft, bis jetzt aber auch noch nix zu sehen.
da sich bei mir honigflümy bis jetzt am besten entwickelt, dachte ich eben den schritt mit agarnährböden zu umgehen und direkt im flümy zu klonen. ich werd morgen mal im supermarkt schauen, ob ich frischpilze einheimsen kann und nen versuch starten! das mycel müsste sich doch theoretisch entwickeln, oder?
ist flümy erfahrungsgemäss denn anfälliger für kontis als agar?

mbg

sepp
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Re: effizienteres Klonverfahren?

Beitrag von blubb0211 » Sonntag, 18. Juli 2010 16:19

hmm sagen wir mal so, Wenn auf dem Agar sich Kontis zeigen, ist die Kultur noch nicht verloren, da man das myzel noch heraus angeln kann und auf neuem Agar setzen kann. Beim Flümy ist die Kultur komplett umbrauchbar, da dann alles kontaminiert ist... Ausserdem muss das Flümy belüftet sein, was ein Thema für sich ist. Das ist nicht sehr einfach...
Es werden sich bestimmt noch andere Leute melden, die sich besser damit auskennen! ;-)

VIel Spass!

Grüsse

Fabian
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Re: effizienteres Klonverfahren?

Beitrag von sepp treber » Sonntag, 18. Juli 2010 17:19

ja, die komplette ausfallqote der flümy-kulturen ist sicher ein nicht zu unterschätzender negativer aspekt...werds aber trotzdem mal probieren :wink: und alle interressierten auf dem laufenden halten!
was die belüftung angeht werd ich mich etwas einlesen und in mcgyver-manier was zusammenbasteln...hoffentlich wirds keine atombombe :D
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Re: effizienteres Klonverfahren?

Beitrag von keraion » Sonntag, 18. Juli 2010 18:56

Hi,
deine Überlegungen zum Flümy sind so schon völlig OK,
allerdings hast du ein Problem noch nicht gesehen:
" Wie unterscheidest du den Pilz von Kontaminationen "
da liegt nämlich das Problem beim Flümy, die Pilze sind auf einer Petri
relativ gut, auch untereinander zu unterscheiden,
beim Flümy ist das extreme Erfahrungssache.
Versuch immer erst auf Petri einen reinen Stamm zu selektieren den du dann auf Flümy weiterziehst, sonst läufst du Gefahr das du irgenteinen dreck weitervermehrst und auch damit deine Substrate beimpfst.

lg keraion
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Re: effizienteres Klonverfahren?

Beitrag von sepp treber » Montag, 19. Juli 2010 02:36

hej keraion!

danke für die info, hab nicht gedacht dass kontis ähnliche und schwer unterscheidbare quallen im flümy produzieren wie höhere pilze...gibts denn da gewisse unterscheidungsmerkmale?
versuchen werd ichs trotzdem, ansonsten muss ich mich dann wohl oder übel doch mit dem agar anfreunden :wink:

mbg

sepp
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Re: effizienteres Klonverfahren?

Beitrag von Dr.DooM » Montag, 19. Juli 2010 10:57

du kannst kontis nach einiger zeit häufig (aber nicht immer)auch im flüssigmycel erkennen, wenn sich bläschen in der flüssigkeit oder am rand bilden = hefen, oder schimmel, der an der oberfläche schwimmt. theoretisch geht das was du vorhast schon ich würde aber auch mit petris arbeiten und dann mycel in die flüssigkultur geben ( was nicht ausschließt, dass trozdem kontis auftreten können). wenn du mit der flüssigkultur getreide beeimpfst und dieses komplett weiß durchwächst hat es geklappt :D

gruß hauke
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Re: effizienteres Klonverfahren?

Beitrag von sepp treber » Montag, 19. Juli 2010 11:52

genau so hab ich mir das gedacht :wink:

hab heute im supermarkt 2 x gemischte pilzpfanne gefunden: hauptsächlich pioppino und champignion, ausserdem jeweils eine fette pepperoni :D ...sehen schon ein bisschen mitgenommen aus, aber besseres war nix zu finden.
versuchstart mit 4 gläsern honigflümy voraussichtlich morgen, sollten sich kontis bilden werd ich diese photos in einem neuen beitrag posten, vielleicht hilfts dann ja dem einen od. anderen kontis frühzeitig zu identifizieren!

mbg

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Re: effizienteres Klonverfahren?

Beitrag von sepp treber » Donnerstag, 22. Juli 2010 10:38

so, flümy wurde am 20.07 angesetzt: 2 x pioppino, 1 x limone, 1 x auster; war zwar ein etwas gefinkeltes herumgeschnippsle, besonders bei limone und auster, weil die pilze nicht mehr ganz frisch und auch nicht besonders gross waren, aber mal schauen wie sie sich entwickeln.
um das ganze mal ein bisschen visuell zu kommentieren hier ein paar bilder:
Dateianhänge
fertig beimpft, musste dem glass nen kleinen spin geben , da das impfmaterial sonst an der oberfläche geschwommen ist, mittlerweile sind alle stücke auf den boden gesunken...haben sich wohl vollgesaugt...
fertig beimpft, musste dem glass nen kleinen spin geben , da das impfmaterial sonst an der oberfläche geschwommen ist, mittlerweile sind alle stücke auf den boden gesunken...haben sich wohl vollgesaugt...
ausgangsmaterial
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aCIMG2279.JPG
etwas grössere öffnung im deckel für die pilzstücke, abgeklebt mit normalem klebestreifen
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