Startschwierigkeiten

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olex
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Startschwierigkeiten

Beitrag von olex » Dienstag, 26. August 2008 15:46

Hallo Kulturpilzler,

ich habe jetzt schon ein paar mal versucht, mein eigenes Myzel / Roggenbrut zu ziehen, aber irgendwie klappt es noch nicht so richtig mit dem sterilen arbeiten. 98% meiner Versuche landeten verschimmelt im Biomüll. :cry: :cry: :cry:

Gibt es in der Nähe von Heidelberg oder Marburg vielleicht jemanden, der bereit wäre, mich in die Künste der Pilzzucht einzuweihen?

Gruß
Alex
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hegaupilz
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Beitrag von hegaupilz » Mittwoch, 27. August 2008 09:04

Hi Alex

wenn du mal an den Bodensee kommst darfst gern mal vorbeikommen

Holger
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Beitrag von olex » Montag, 01. September 2008 20:11

hallo Holger,

danke für das Angebot. Am Bodensee ist es zwar sehr schön, aber das ist mir doch ein wenig zu weit.

Gruß
Alex
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keraion
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pilzschule

Beitrag von keraion » Montag, 01. September 2008 23:22

kannst ja mal hier schauen
www.pilzschule.de
da gibs auch seminare für Pilzzucht,
der Mann tourt wohl durch ganz Deutschland
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Mycelio
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Beitrag von Mycelio » Dienstag, 02. September 2008 21:03

Hallo,


Alex, beschreib doch mal ausführlich wie du vorgehst. Dann können wir dich bei der Fehlersuche unterstützen und es wird sicher bald viel besser klappen.

In Frage kommen
- Sterilisation
- Impfmaterial
- Art und Weise der Beimpfung


Grüße, Carsten
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olex
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Beitrag von olex » Montag, 08. September 2008 20:54

hallo Mycelio,

bisher hab ich drei Versuche unternommen. Zweimal mit Kartoffel- und einmal mit Hundefutteragar. Im DKT (ein relativ altes Modell...) ca. 1h bei höchstmöglichem Druck köcheln lassen, dann ein feuchtes Handtuch drüber und abkühlen lassen.

Als Impfbox habe ich eine IKea Platstikbox mit zwei Öffnungen für die Hände versehen. Die Öffnungen habe ich mit einem Stück Moosgummi abgeklebt und mit Sterförmigen Schnitten versehen. Dann habe ich alles mit Sagrotan desinfiziert, die Petrischalen mit dem Agar in die Box gestellt, und bin noch einmal mit Sagrotan drüber. Vor dem Beimpfen habe ich den Raum mit einer Sprühflasche mit Wasser ausgesprüht und Einweghandschuhe angezogen. Beimpft habe ich im ersten Versuch mit einer gekauften Mycalspritze und dann mit einem Stück "sauberen" Mycel aus einer meiner besseren Schalen aus dem ersten Versuch. Vor jeder Petrischale habe ich mein Skalpell aus der Impfbox genommen und über einer Flamme sterilisiert. Nach ein paar Tagen sehen die Petris dann etwa so aus.

Bild

Beim ersten Versuch sahen die Petris besser aus ( hier habe ich wesentlich länger autoklaviert, da noch ein paar Gläser Roggen im DKT waren)

Bild

Da die Kontis sehr gleichmäßig verteilt sind, vermute ich, dass ich beim autoklavieren etwas falsch gemacht habe. Ich werde bei Gelegenheit noch mal Agar ansetzen und das zwei Wochen stehen lassen. Mal schaun, ob sich die Kontis auch in nicht geöffneten Petris zeigen.

Gruß
Alex
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Beitrag von Mycelio » Dienstag, 09. September 2008 10:25

Hallo Alex,


wenn die Petris so gleichmäßig kontaminiert sind, fallen mir nur zwei mögliche Ursachen ein. Entweder haben sie längere Zeit offen rumgestanden oder die Sterilisation hat nicht funktioniert. Ersteres können wir wohl ausschließen, da du dir wohl alle erdenkliche Mühe gegeben hast, steril zu arbeiten. Es wäre zwar denkbar, daß Außenluft in die Impfbox gesogen wird, wenn du zwischendurch eine Hand rausziehst, das kann man aber eigentlich vernachlässigen. Falls das Impfmaterial verseucht gewesen wäre, sollten die Kontis nur von der Impfstelle ausgehen. Bleibt noch die Sterilisation.
Eine Stunde bei maximalem Druck sollte eigentlich für Petris völlig ausreichen, ich lese oft von 30 Minuten. Wenn dann später noch ein Handtuch drüberliegt, sinkt die Temperatur sogar noch langsamer als sonst. Also scheint das Problem irgendwie mit dem Druck zusammenzuhängen. Du schreibst von einem älteren DDKT. Hat der eine Gummidichtung, die evtl. brüchig ist? Meiner fängt übrigens schon an zu zischen, bevor der volle Druck aufgebaut ist. Die ersten male hatte ich daraufhin die Hitze zu früh reduziert und das Resultat waren dann auch viele bunte Kontis.

Deine Idee mit den unbeimpften Petris würde hier Klarheit schaffen. Zum testen kannst du auch Mehl statt Agar einsetzen. Das sieht dann zwar nicht so schön aus, schimmelt aber genauso leicht.


Grüße, Carsten
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Beitrag von Zotti » Dienstag, 09. September 2008 13:05

Kann es eventuell am Roggen liegen der noch im Dkt stand?
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Beitrag von olex » Dienstag, 09. September 2008 15:06

hallo,

den Roggen hatte ich nur im ersten Versuch dabei. Und da war das Ergebnis - vermutlich wegen der längeren autoklavierzeit - noch am besten.

Gruß
Alex
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Beitrag von olex » Dienstag, 07. Oktober 2008 09:10

Hallo zusammen,

ich habe noch mal ein paar Petris autoklaviert und 14 Tage stehen lassen. Keine Kontis zu sehen. Es muss wohl doch am beimpfen gelegen haben.

Beim beimpfen habe ich nach jeder Petrischale eine Hand aus der Impfbox genommen und mein Skalpell über einer Spiritusflamme sterilisiert. Ist das so richtig, oder lässt man die Hände die gesamte Zeit des beimpfens in der Box?

Gruß
Alex
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Beitrag von Mycelio » Dienstag, 07. Oktober 2008 10:11

Hallo Alex,


naja, irgendwie mußt du ja zwischendurch das Skalpell desinfizieren... oder mehrere sterile Messer in die Impfbox legen.

Wie genau hast du die Box desinfiziert? Oft wird empfohlen, sie mit einer Sprühflasche einzunebeln, um auch schwebende Staubteilchen zu erwischen.

Hast du die Petris komplett geöffnet und den Deckel danebengelegt? Wenn ja, versuch doch beim nächstenmal den Deckel nur an einer Seite kurz anzuheben, so daß du gerade so eben mit dem Skalpell hineinkommst. Auf diese Weise kann man selbst ohne Impfbox ganz gut arbeiten.


Grüße, Carsten
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Beitrag von locke » Dienstag, 07. Oktober 2008 11:19

olex hat geschrieben:hallo Mycelio,

bisher hab ich drei Versuche unternommen. Zweimal mit Kartoffel- und einmal mit Hundefutteragar. Im DKT (ein relativ altes Modell...) ca. 1h bei höchstmöglichem Druck köcheln lassen, dann ein feuchtes Handtuch drüber und abkühlen lassen.

Als Impfbox habe ich eine IKea Platstikbox mit zwei Öffnungen für die Hände versehen. Die Öffnungen habe ich mit einem Stück Moosgummi abgeklebt und mit Sterförmigen Schnitten versehen. Dann habe ich alles mit Sagrotan desinfiziert, die Petrischalen mit dem Agar in die Box gestellt, und bin noch einmal mit Sagrotan drüber. Vor dem Beimpfen habe ich den Raum mit einer Sprühflasche mit Wasser ausgesprüht****warum sprühst Du nach dem desinfizieren mit Wasser aus? Ich denke das wirkt sich sehr nachteilig aus und dürfte Dein Problem erklären.*****und Einweghandschuhe angezogen. Beimpft habe ich im ersten Versuch mit einer gekauften Mycalspritze und dann mit einem Stück "sauberen" Mycel aus einer meiner besseren Schalen aus dem ersten Versuch. Vor jeder Petrischale habe ich mein Skalpell aus der Impfbox genommen und über einer Flamme sterilisiert. Nach ein paar Tagen sehen die Petris dann etwa so aus.

Bild

Beim ersten Versuch sahen die Petris besser aus ( hier habe ich wesentlich länger autoklaviert, da noch ein paar Gläser Roggen im DKT waren)

Bild

Da die Kontis sehr gleichmäßig verteilt sind, vermute ich, dass ich beim autoklavieren etwas falsch gemacht habe. Ich werde bei Gelegenheit noch mal Agar ansetzen und das zwei Wochen stehen lassen. Mal schaun, ob sich die Kontis auch in nicht geöffneten Petris zeigen.

Gruß
Alex


Mfg Locke
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