hallo
meinte das hier :
http://de.wikibooks.org/wiki/Pilzzucht/_Fruchtung
ein kleiner auszug
Casing / Abdecken
Je nach Vorliebe des Pilzes kann oder sollte die vollständig durchwachse Brut, mit einer Deckschicht abgedeckt werden („casing“). Wartet man zu lange mit dem Abdecken, können sich bereits vorher Pilze bilden, die jedoch verkümmern. Zum Abdecken gibt man die Brut in einen festen (sterilisierten/desinfizierten) Behälter aus Plastik oder Aluminium (Tetrapacks haben sich auch bewährt, auch Blumenkästen) und gibt darauf die Deckschicht.
Vorteile eines Casing sind:
nährstoffarme Deckschicht → Schutz gegen Kontamination,
Speichern und Bereitstellen von Wasser,
größere Oberfläche,
unterstützt das Wachstums vorteilhafter Mikroorganismen (auf die einige Pilze angewiesen sind).
Manche Pilze, wie z.B. der Shiitake benötigen kein Casing.
Deckschicht Rezepte
Die folgenden Rezepte haben sich über den Jahren als gute Allzweck-Deckschichtmischungen herausgestellt.
10 Teile Torf (sauer)
5 Teile vom groben Vermiculite
2 Teile Kalk (basisch)
oder
2 Teile Kokohum (pH-neutral)
1 Teil grobes Vermiculite
Wichtiger als das Mischungsverhältnis ist, dass der pH-Wert zwischen 7 und 8 liegt. Torf ist recht sauer und läßt den pH-Wert abfallen, was eine große Zugabe von Kalk nötig macht. Kokohum ist pH-neutral und sollte den Gesamt-pH-Wert nicht verändern. Diese Mischungen ergeben gute Ergebnisse bei unterschiedliche Arten, jedoch gibt es auch zahlreiche andere mögliche Mischungen. Reines Vermiculit lässt sich auch gut verwenden.
Nachdem die Bestandteile in einer Schüssel trocken zusammengemischt wurden, wird noch Wasser hinzugefügt. Die richtige Feuchtigkeit ist gegeben, wenn bei lose gehaltener Mischung kein Wasser ausläuft. Die Mischung sollte jedoch das Wasser freigeben, wenn sie zusammengedrückt wird.
[Bearbeiten] Nährstoffe in der Deckschicht?
Eine wichtige Sache ist, das die Deckschicht keine Nährstoffe liefern soll. Alle organischen Zusätze (sterilisiert oder nicht) werden in der feucht warmen Deckschicht zu Kontaminationen führen.
Die Bedingungen für das Wachstum von Fruchtkörpern ist in der nährstoffarmen Deckschicht nahezu optimal.
Pasteurisieren oder Sterilisieren der Deckerde
Auch bei der Deckerde gilt: Um Fremdkeime zu vermeiden sollte sie im Dampfdruckkochtopf sterilisiert werden. Das Myzel wird es danken. Als Zeit reicht die Hälfte, welche man zur Sterilisation von Roggen verwenden würde.
Eine Alternative zum Dampfdruckkochtopf kann die Behandlung in der Mikrowelle sein: Es reicht, wenn die Mischung eine halbe Stunde bei voller Leistung in der Mikrowelle erhitzt wird, auch wenn hier keine Sterilisation erreicht wird.
Manchen Pilzarten sind auf Bakterien in der Deckschicht angewiesen, bei ihnen darf die Deckschicht höchstens pasteurisiert werden.
Hier kann bei Bedarf von einer Wärmebehandlung abgesehen werden.
Abdecken im Glas
Das bewachsene Substrat kann auch im Glas gelassen werden. Obwohl so nur eine recht geringe Oberfläche vorhanden ist, können auch damit gute Ergebnisse erreicht werden. Vorteilhaft ist, dass Fremdkeime eine geringere Chance haben.
Wichtig zu beachten ist, das Glas rundherum mit Alufolie einzuwickeln, so dass von keiner Seite Licht auf die Brut gelangt. Einzig auf die Deckschicht sollte Licht fallen, damit nur dort Fruchtkörper wachsen.
Verwendung von Mini-Gewächshäusern / Kästen
Aquarien lassen sich gut zur Fruchtung kleiner, durchwachsener Brut verwenden (z.B. aus Halbliter-Gläsern). Die abgedeckte Brut wird in ein ausgedientes Aquarium oder sonst eine wasserfest Kiste platziert.
Es gibt auch Foliengewächshäuser für den Balkon, oder klassische Gewächshäuser, welche sich zum Pilzanbau verwenden lassen.
Zum Fruchten müssen nur noch die Umweltbedingungen stimmen:
Luftfeuchtigkeit (RLF)
Temperatur (Aquarienheizstab)
Licht (z.B. von einer schwachen Leuchtstofflampe)
Luft-/CO2-Austausch (z.B. durch Aquarienluftpumpe)
gut kulturpilz
fritz